Politik

Kurswechsel in den USA Fotos von Särgen jetzt erlaubt

Das US-Verteidigungsministerium will künftig nicht mehr Aufnahmen von aus dem Irak und Afghanistan kommenden Särgen verhindern. Es solle den Familien der gefallenen Soldaten überlassen bleiben, ob Fotografen und Kameramänner solche Bilder für die Medien machen dürfen.

"Wir sollten uns nicht anmaßen, diese Entscheidungen für die Familien zu treffen", sagte Verteidigungsminister Robert Gates. Kritiker werfen der US-Regierung bereits seit dem Golfkrieg 1991 vor, sie verhindere es, dass Bilder von heimkehrenden Särgen in Zeitungen und TV erscheinen. Dadurch wolle die Regierung die "wahren Kosten des Krieges" verschleiern.

Gates hatte bereits Anfang Februar angekündigt, dass er das Foto-Verbot auf Wunsch von Präsident Barack Obama einer Prüfung unterziehen wolle. Gates selbst hatte dabei empfohlen, das Verbot zu lockern. In einer am Donnerstag veröffentlichten CNN-Umfrage sprachen sich 67 Prozent der Befragten in den USA für ein Ende des Verbots aus.

Die Militärs hatten den Zugang der Medien zu US-Stützpunkten, auf denen Särge ankommen, mit der Begründung untersagt, dies würde die Würde der Toten und die Privatsphäre der Familien verletzten. US-Generalstabschef Mike Mullen meinte, mit der neuen Regelung wolle das Pentagon den Bedürfnisse der Angehörigen in der "würdevollsten, respektvollsten Weise" entgegenkommen.

Quelle: ntv.de

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