Tausende Demonstranten Fragen an Ahmadinedschad
24.09.2007, 21:41 UhrDer Besuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad in New York hat Proteste und Demonstrationen ausgelöst. Bei seinem Auftritt an der Columbia Universität wurde er mit Fragen zur Hinrichtung von Menschenrechtsaktivisten und Kindern in seinem Land sowie zur Unterdrückung von Frauen, Homosexuellen und Angehörigen anderer Glaubensrichtungen konfrontiert.
Den Vorwurf, dass Teheran Terroristen und Milizen im Nachbarland Irak mit Waffen ausstatte, hatte Ahmadinedschad schon zuvor bei einer Pressekonferenz zurückgewiesen. "Das stimmt nicht", beharrte er. Das US-Militär versuche mit dem Vorwurf nur, seine Niederlage im Irak zu vertuschen und die Schuld auf andere, vor allem auf den Iran, abzuschieben.
Nach seiner Ankunft in New York protestierten in der Nähe des UN-Hauptquartiers und der Columbia-Universität tausende Demonstranten gegen den iranischen Präsidenten, der auch bei der UN-Generaldebatte sprechen will. Gegen seine Einladung an die Columbia Universität waren US-Politiker, darunter auch Kandidaten für das Weiße Haus 2009, und religiöse Gruppen Sturm gelaufen.
"Geh zum Teufel"
Die "New York Post" forderte Ahmadinedschad auf ihrer Titelseite auf: "Geh zum Teufel". Mehrere Parlamentarier kritisierten, dass Ahmadinedschad überhaupt die Einreise in die USA erlaubt worden sei. Washington wirft dem Iran vor, entgegen den Auflagen des UN-Sicherheitsrates die Atombombe anzustrebeben. Empörung hatten Ahmadinedschads Verharmlosung des Holocaust und seine Drohungen gegen Israel erzeugt.
Zu den Spannungen zwischen den USA und seinem Land meinte der Iraner in einem Fernsehinterview, dass er keinen bewaffneten Konflikt voraussehe. "Es zeichnet sich kein Krieg ab. Warum sollten wir Krieg führen?". Anderslautende Berichte kanzelte er als "psychologische Kriegsführung" ab. Ahmadinedschad verneinte Pläne seiner Regierung, nukleare Waffen entwickeln zu wollen. "Die Atombombe hat keinen Nutzen. Die Zeit der Bombe ist vorbei."
Quelle: ntv.de