Rentenpläne von Schwarz-Rot zerpflückt Frauen bei Rente mit 63 massiv benachteiligt
12.12.2013, 08:54 UhrFrauen kommen bei den Rentenplänen von Union und SPD schlechter weg als Männer. Hintergrund ist die Rente mit 63 für Arbeitnehmer, die mindestens 45 Jahre lang in die Kasse eingezahlt haben. Dies betrifft viel weniger Frauen als Männer.

Vor allem männliche Facharbeiter profitieren von der Regelung, Frauen haben meist das Nachsehen.
(Foto: dpa)
Wie sehr Frauen bei der von Union und SPD vereinbarten abschlagfreien Rente mit 63 für langjährig Versicherte gegenüber Männern benachteiligt sind, zeigt sich nach einem Zeitungsbericht auch in offiziellen Zahlen.
Danach erfülle jeder zweite männliche Neurentner im Alter von 63 bis 65 Jahren die Voraussetzung für die geplante abschlagfreie Frührente, aber nur jede siebte Frau, schreibt die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf Daten von Bundesregierung und Rentenversicherung.
Enthalten sind die Daten in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Sozialexperten der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Kurth. Voraussetzung für die abschlagfreie Rente mit 63 sind 45 Beitragsjahre.
Kurth kritisierte: "Das ist eine Regelung, die vor allem dem Facharbeiteradel zugutekommt." Viele Anspruchsberechtigte hätten zudem Anspruch auf eine Betriebsrente: "Das Vorhaben hat eine eklatante soziale Schieflage."
Nicht kürzer, sondern länger arbeiten
Kritik an den Rentenplänen von Schwarz-Rot hatte auch der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, geübt, der von einer "fatalen Fehlentwicklung" spricht. "Union und SPD handeln im Hier und Jetzt und nicht für die Zukunft des Landes", sagte Steiger.
Steiger begründete das mit der steigenden Lebenserwartung der Menschen. Trotz dieser Entwicklung sei nun die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren nach 45 Beitragsjahren beschlossen worden. In naher Zukunft seien aber eher 100-Jährige der Normalfall, sagte Steiger. "Die Konsequenz darf deshalb nicht die Absenkung des Renteneintrittsalters von 67 auf 63 Jahre, sondern muss eine Anhebung von 67 auf 69 Jahre sein."
Quelle: ntv.de, ppo/dpa