Politik

Alles nur ein Rechenproblem Frauen bekommen mehr Kinder

In Deutschland werden mehr Kinder geboren als bisher angenommen. 1,6 statt 1,4 Kinder pro Frau errechnet das Max-Planck-Institut entgegen der amtlichen Statistik. Grund für die Verzerrung ist, dass viele kinderlose Frauen in der Statistik enthalten sind, diese aber später Kinder bekommen.

1,6 Babys bringt jede deutsche Frau im Durchschnitt zur Welt.

1,6 Babys bringt jede deutsche Frau im Durchschnitt zur Welt.

(Foto: dpa)

Frauen entscheiden sich Experten zufolge wieder häufiger für Kinder. Sie bekämen zwar immer später Babys, der Trend zu weniger Kindern setze sich aber nicht fort, berichtete das Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock. Bei Frauen, die Anfang der 1960er Jahre geboren wurden, sinke die Kinderzahl, danach steige sie wieder an. "Die Geburtenjahrgänge um 1970 scheinen die Trendwende zu markieren", sagte MPIDR-Forscher Joshua Goldstein.

Die Wissenschaftler haben für die Jahre 2001 bis 2008 einen Wert von durchschnittlich 1,6 Kindern pro Frau berechnet. Die amtliche Statistik geht für diesen Zeitraum von 1,4 Kindern pro Frau aus. "Das ist ein Schätzwert, der dadurch verzerrt wird, dass Frauen bei der Geburt immer älter sind", erklärte Forscherin Michaela Kreyenfeld. Rechne man diese Verzerrung heraus, komme man auf eine höhere Geburtenrate. Das heißt, dass die Frauen, die in der Statistik zum Zeitpunkt der Erhebung noch kinderlos waren, jetzt Kinder bekommen haben.

Grundlage für die Ergebnisse der Forscher waren Zeitreihen über das Alter von Frauen bei der Geburt ihres ersten, zweiten und dritten Kindes. Demnach bekommen Frauen immer später Kinder. 2008 waren Frauen in Ostdeutschland bei der Geburt des ersten Kindes im Schnitt 27,5 Jahre alt, in Westdeutschland 28,7 Jahre. 2001 waren sie noch 1,4 beziehungsweise 1,3 Jahre jünger.

Quelle: ntv.de, dpa

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