Politik

Abkommen voller Chancen Frieden für Kongo

Die Konfliktparteien in der Demokratischen Republik Kongo haben nach vierjährigem Bürgerkrieg in der Nacht ein Friedensabkommen unterzeichnet. In der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria einigten sich die Delegierten auf die Bildung einer Übergangsregierung der nationalen Einheit, bis in zwei Jahren die ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit der früheren belgischen Kolonie 1960 stattfinden sollen. Wie der britische Sender BBC am frühen Dienstagmorgen berichtete, soll gemäß der Vereinbarung Präsident Joseph Kabila so lange im Amt bleiben.

Schwierige Machtverteilung

Die Konfliktparteien hatten sich bereits Ende Oktober auf einen grundsätzlichen Friedensschluss geeinigt. Die Machtverteilung in einer Übergangsregierung war allerdings weiter offen geblieben. Die beiden wichtigsten Rebellengruppen des Landes, die Bewegung für Demokratie (RCD) und die Rebellenorganisation MLC sowie Regierung und Opposition stellen nun zunächst jeweils einen Vizepräsidenten. Die Ämter werden dafür neu geschaffen. Die Ministerien sollen unter den Konfliktparteien aufgeteilt werden.

2,5 Millionen Tote

Viele Experten und auch einige der Unterhändler, bezweifelten, dass das Abkommen umgesetzt werden könne. Vorangegangene Abmachungen zwischen Regierung und Opposition hatten den Bürgerkrieg nicht beenden können. Der Bürgerkrieg in Kongo, bei dem sich neben den Rebellen auch Invasionstruppen aus den Nachbarländern gegenüberstanden, war mit rund 2,5 Mio. Toten nach UN-Angaben die schlimmste kriegerische Auseinandersetzung der Gegenwart. Ruanda und Kongo hatten Ende Juli einen Friedensvertrag unterzeichnet und den Abzug der 20.000 ruandischen Soldaten aus Ost-Kongo vereinbart.

Quelle: ntv.de

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