Politik

Ministerin mit Affen verglichen Front National muss Strafe zahlen

Ein kleiner Triumph für Taubira: Auch der Front National muss wegen rassistischer Beleidigungen Strafe zahlen.

Ein kleiner Triumph für Taubira: Auch der Front National muss wegen rassistischer Beleidigungen Strafe zahlen.

(Foto: Reuters)

Plump und verletzend, so kommen die Attacken von Rechtsextremen auf die französische Justizministerin daher. Jetzt werden sie allerdings auch für einige der Urheber richtig unangenehm.

Immer wieder: Rechtsextreme in Frankreich vergleichen die schwarze Justizministerin des Landes, Christriane Taubira, mit einem Affen. Auf einem Protestmarsch gegen die Homoehe vor einigen Monaten, für die sich Taubira einsetzt, hielten ihr Demonstranten Bananen hin und sagten: "Affenweibchen, iss deine Banane." Das Wochenblatt "Minute" betitelte ein Foto von ihr mit der Zeile: "Listig wie ein Affe."Und die frühere Lokalpolitikerin des Front National, Anne-Sophie Leclére, legte in einer Talkshow nach, indem sie sagte: Taubira sei eine "Wilde", die sie "lieber auf einem Baum sehen würde als in der Regierung".

Plump und verletzend, so kommen die Attacken gegen die Frau aus Französisch-Guayana daher. Richtig unbequem werden sie jetzt allerdings auch für einige der Angreifer. Ein französisches Gericht hat Leclére zu neun Monaten Haft verurteilt. Zudem muss sie 50.000 Euro Strafe zahlen. Auch ihrer einstigen Partei kommen die Beleidigungen teuer zu stehen. Der Front National muss nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP 30.000 Euro Strafe zahlen.

Die rechtsextreme Partei, die bei den Europawahlen im Mai jede vierte Stimme der Franzosen für sich gewinnen konnte, macht die Justiz demnach für den Fehltritt Lecléres mitverantwortlich, obwohl die Partei die Politikerin wegen ihres verbalen Angriffs im vergangenen Dezember ausgeschlossen hatte.

Für Taubira ist das ein kleiner Triumph. Die Justizminsterin hatte nicht nur gegen Leclére geklagt. Sie hat auch dem Front National unterstellt, derartige Äußerungen zu forcieren. Taubira beschrieb die Forderungen der Partei überspitzt mit den Worten: "Schwarze auf die Bäume, Araber ins Meer, Homos in die Seine und Juden in den Ofen."

Quelle: ntv.de, ieh/dpa/AFP

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