Politik

Iran lässt Segler laufen Fünf Briten wieder frei

Archivfoto 2008: Die Segelyacht "Kingdom Of Bahrain".

Archivfoto 2008: Die Segelyacht "Kingdom Of Bahrain".

(Foto: AP)

Nach einer Woche Gefangenschaft im Iran sind fünf britische Segler wieder frei. Nachdem Marinesoldaten die Briten in iranischen Hoheitsgewässern festgenommen hatten, wurden sie von der Regierung in Teheran überraschend schnell wieder entlassen. Die iranischen Revolutionsgarden werteten das Eindringen der Rennjacht in die Hoheitsgewässer als Versehen. Die Briten machten sich mit ihrem Boot auf den Weg nach Dubai. Mit der Freilassung hat Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad eine Krise im ohnehin angespannten Verhältnis zu Großbritannien abgewendet.

"Ich bin sehr froh und erfreut, dass die iranischen Behörden professionell und geradlinig gehandelt haben. Soweit wir wissen, wurden die jungen Männer gut behandelt", sagte der britische Außenminister David Miliband. Aus Sicht des Ministers handelte es sich bei dem Zwischenfall um "keine politische Angelegenheit". "Ich glaube nicht, dass es da eine größere Bedeutung gibt. Es zeigt, dass Diplomatie funktionieren kann."

"Von Beginn an klar, dass sie freigelassen werden"

Auch der Iran wertete den Zwischenfall als rein rechtliche Angelegenheit. Die britische Seite habe die Sache übertrieben dargestellt, um politisches Kapital daraus zu schlagen, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Mehr Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast. "Im Iran wird kein Unschuldiger verurteilt, und im Fall der fünf Briten war es von Beginn an klar, dass sie freigelassen werden, wenn sie unschuldig sind."

Die Männer, die meisten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, wollten in der vergangenen Woche an der Regatta "Dubai-Muscat" teilnehmen. Vermutlich wurden sie durch einen Schaden an ihrem Boot "Kingdom of Bahrain" in iranische Gewässer abgetrieben.

Ähnliche Fälle in der Vergangenheit

Die Festnahme hatte zu einer neuen Belastungsprobe zwischen London und Teheran geführt. Der iranische Stabschef Esfandiar Rahim-Maschaei hatte von einem illegalen Eindringen in den Iran gesprochen und mit "ernsthaften" rechtlichen Schritten gedroht, falls sich eine "böse Absicht" bestätige. Die Regierung in London hatte sich intensiv um eine Freilassung ihrer Bürger bemüht.

Im Persischen Golf haben die Briten schon mehrmals schlechte Erfahrungen mit dem Iran gemacht. Im März 2007 wurden 15 britische Soldaten festgenommen, weil sie angeblich in iranisches Hoheitsgebiet geraten waren. Auch Deutschland hat einen ähnlichen Fall hinter sich: Der Pfälzer Donald Klein saß mehr als ein Jahr im Iran in Haft, weil er Ende 2005 auf einem Angeltrip vor den Vereinigten Arabischen Emiraten angeblich in iranische Gewässer geriet. Er kam erst nach 15 Monaten wieder frei.

Quelle: ntv.de, dpa

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