Politik

Exzellenzinitiative kürt Hochschulen Fünf Unis steigen in die Elite auf

Albertus Magnus thront vor der Kölner Universität.

Albertus Magnus thront vor der Kölner Universität.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschland hat nun elf "Elite-Universitäten". Bund und Länder fördern mit HU Berlin, Bremen, Dresden, Köln und Tübingen fünf neue Hochschulen. Insgesamt werden 2,7 Milliarden Euro ausgegeben bsi zum Jahr 2017. Es gibt auch Absteiger.

Die Sieger der zweiten milliardenschweren Hochschul-Exzellenzinitiative von Bund und Ländern stehen fest. Künftig dürfen sich elf Hochschulen mit dem Titel Elite-Universität schmücken, darunter sind fünf Aufsteiger. Nach Angaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehören nun auch die Humboldt-Universität Berlin, Bremen, Dresden, Köln und Tübingen zum Kreis der forschungsstärksten deutschen Universitäten.

Ihren Elite-Titel erfolgreich verteidigen konnten vor der international besetzten Jury die beiden Münchener Universitäten, die FU Berlin, Konstanz, Heidelberg und die RWTH Aachen. Zu den Absteigern gehört überraschend die Universität Karlsruhe, die wegen ihrer viel gelobten Zusammenarbeit mit der außeruniversitären Forschung besonders im Blickfeld der Bildungspolitik steht. Auch Göttingen und Freiburg verlieren ihren bisherigen Elite-Status. Nicht durchsetzen mit ihrem Zukunftskonzept konnten sich die Universitäten Bochum und Mainz.

Bei der zweiten Exzellenzinitiative von Bund und Ländern ging es um die Vergabe von 2,7 Milliarden Euro Forschungsgelder, die die Universitäten bis 2017 zusätzlich erhalten. Davon trägt 75 Prozent der Bund, 25 Prozent zahlen die Länder. Bei der ersten Exzellenzinitiative wurden zwischen 2006 und 2009 rund 1,9 Milliarden Euro Forschungsgelder an die Sieger-Universitäten ausbezahlt.

Schavan ist stolz auf die bisherigen Ergebnisse

Bundesbildungsministerin Annette Schavan zog eine positive Zwischenbilanz der Förderungen: "Die Exzellenzinitiative hat auch die Hochschullandschaft insgesamt verändert." Sie habe Kreativität ausgelöst und zu einer Kultur der Kooperation geführt. Das deutsche Wissenschaftssystem sei international stärker sichtbar geworden, werde weltweit sehr geschätzt und übe eine große Anziehungskraft aus. Allein zwischen 2005 und 2009 sei die Zahl der ausländischen Wissenschaftler in Deutschland um ein Drittel gestiegen. Von der neuen Dynamik profitierten auch die Studentinnen und Studenten, sagte Schavan. "Sie haben Zugang zu hochklassigen Forschungskonzepten, guten Lehrangeboten und neuen Berufschancen in der Wissenschaft."

Damit der Bund sich hier dauerhaft engagieren könne, sei aber eine Grundgesetzänderung nötig, betonte die Ministerin. "Auch im Hinblick auf das Auslaufen der Exzellenzinitiative 2017 haben wir im Mai im Kabinett einen Gesetzentwurf beschlossen, wonach sich der Bund künftig langfristig an Hochschulen engagieren darf. Das ist ganz wichtig für die Zukunft unseres Wissenschaftssystems." Schavan forderte die Länder auf, diesem Entwurf zuzustimmen.

Bei der Exzellenzinitiative gibt es drei Fördersäulen. Es geht erstens um Promotionsprogramme (Graduiertenschulen), zweitens um fachübergreifende Forschungsverbunde verschiedener Wissenschaftsdisziplinen (Exzellenzcluster) und drittens um Zukunftskonzepte der Universität selbst. Nur wer in den ersten beiden Fördersäulen überzeugt und dort jeweils auch den Zuschlag für seine Projekte bekommt, hat die Chance, sein Zukunftskonzept durchzuboxen.

Bund und Länder haben entschieden, dass es nach 2017 keine dritte Exzellenzinitiative geben soll. Allerdings gibt es Vorschläge und Beratungen, wie die Spitzenforschung in Deutschland weiter gemeinsam gefördert werden kann. Im Gespräch ist auch eine Grundgesetzänderung zur Lockerung des Kooperationsverbotes von Bund und Ländern in der Bildung.

Quelle: ntv.de, dpa

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