Politik

Sarkozys Mittelmeer-Pläne Für Merkel kein Thema mehr

Mit diplomatischen Finessen sind Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und Deutschland bezüglich einer von Paris vorgeschlagenen "eigenständigen Mittelmeerunion unter französischer Führung" ausgeräumt worden.

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei dies kein Thema mehr, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Die Vereinbarungen zwischen der Kanzlerin und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy zielten vielmehr darauf ab, "die bisherige Mittelmeerpolitik der EU im Rahmen des sogenannten Barcelona-Prozesses mit neuem Leben zu erfüllen".

Merkel und Sarkozy hatten am Vortag in einem Vier-Augen-Gespräch in Paris Klarheit über die geplante gesonderte Kooperation der südlichen EU-Länder mit den anderen Mittelmeer-Anrainerstaaten geschaffen.

Die Kanzlerin konnte anschließend dieses Projekt sogar unterstützen, das jetzt für alle EU-Mitgliedsländer offen sein soll. Zuvor hatte Merkel vor der "Sprengwirkung" für den Zusammenhalt der EU gewarnt, sollen einzelne große Länder eigene Kooperationsbündnisse mit Nachbarn schaffen. "Die Mittelmeerunion wird keine Initiative mit exklusivem Charakter sein", erläuterte Steg vor der Presse.

Sarkozy will im kommenden Juni auf einer Gipfelkonferenz in Frankreich die Union der Mittelmeerländer von Marokko bis zur Türkei aus der Taufe heben. Deutsche und französische Spitzenbeamte sollen dieses Projekt jetzt sogar gemeinsam vorbereiten.

Quelle: ntv.de

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