Vor dem Gesundheitsfonds Fusion von KKH und BKK Allianz
22.09.2008, 11:11 UhrDie Kaufmännische Krankenkasse Hannover (KKH) und die Betriebskrankenkasse des Versicherungskonzerns Allianz schließen sich zusammen. Das neue Bündnis solle im Januar nächsten Jahres als Kooperation starten, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Fusion ist für April 2009 vorgesehen.
Die neue Krankenkasse "KKH I Allianz" mit ihren gemeinsam mehr als zwei Million Versicherten und rund 4500 Beschäftigten, der Großteil davon bei der KKH, werde als Ersatzkasse auftreten. Zu betriebsbedingten Kündigungen durch die Fusion soll es nach Angaben der Unternehmen nicht kommen.
Nicht die erste Fusion
In der vergangenen Woche hatten bereits die Techniker Krankenkasse und die IKK-Direkt ihre Fusion bekannt gegeben. Auch hier schließt sich eine große mit einer kleinen Kasse zusammen. Bei beiden Fusionen wird als Grund die Einführung des Gesundheitsfonds zum 1. Januar 2009 genannt.
"Der Erfolg einer Kasse wird zunehmend davon abhängen, wie gut sie mit gezielten Angeboten und überzeugendem Service die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden erfüllt", erklärte KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit. "Marktstärke, Verhandlungsmacht gegenüber Leistungserbringern sowie der Verbund mit einem leistungsstarken Kooperationspartner spielen hierbei eine wichtige Rolle. Diese Faktoren werden darüber entscheiden, wer künftig eine führende Rolle am Krankenversicherungsmarkt in Deutschland spielt."
Auch ohne Gesundheitsfonds geht die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen zurück. Anfang der neunziger Jahre gab es noch über 1200 gesetzliche Krankenkassen, 2006 waren es 253, derzeit sind es 217. Experten erwarten nach der Einführung des Gesundheitsfonds weitere Fusionen.
Zusatzversicherungen immer wichtiger
Der Zusammenschluss von KKH und der BKK Allianz verweist auch auf einen anderen Trend im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung. "Die anerkannt gute Positionierung im Zusatzversicherungsgeschäft der Allianz Privaten ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die künftige Zusammenarbeit", heißt es in der Presseerklärung der beiden Kassen.
Die KKH habe bereits bislang eng mit der privaten Krankenversicherung der Allianz kooperiert. Auch anderen gesetzliche Kassen arbeiten bei Zusatzversicherungen mit Privaten zusammen: die Barmer etwa mit der HUK Coburg, die TK mit der AMB-Generali-Tochter Envivas.
Quelle: ntv.de