Politik

Fixierung auf Linke G8-Gefahr durch Islamisten?

Wenige Tage vor dem G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm hat Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) vor einer Gefährdung durch islamistische Terroristen gewarnt. Er verwies auf die Terroranschläge mit mehr als 50 Toten in London im Juli 2005, als parallel der G8-Gipfel in Gleneagles in Schottland stattfand. Nach Einschätzung des Senators wird derzeit in Deutschland zu sehr über militante Linksextremisten debattiert. Dies sei aber nicht das große Problem bei dem Gipfeltreffen, zu dem sich in der kommenden Woche die Regierungschefs der großen Industrienationen und Russlands an der Ostseeküste versammeln.

An den Protesten gegen den G8-Gipfel werden sich nach Schätzung von Sicherheitsexperten des BKA bis zu 25.000 Linksextremisten beteiligen, darunter zehn Prozent gewaltbereite. "Damit wäre das Potenzial der deutschen Szene beinahe ausgeschöpft", zitiert der "Tagesspiegel" einen nicht näher bezeichneten Fachmann. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte in seinem Jahresbericht 2006 das "Linksextremismuspotenzial" auf etwa 30.000 Personen beziffert.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) beklagte eine zunehmende Aggressivität von G8-Demonstranten gegen Polizisten: "In gewissen Kreisen gibt es ein regelrechtes Feindbild, ich selbst werde als Bullenminister bezeichnet."

Rund 16.000 Polizisten sollen das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands im Ostseebad Heiligendamm absichern. Nach Angaben des Chefs der G8-Polizeieinheit "Kavala", Knut Abramowski, ist in den kommenden Tagen mit Blockadeaktionen am Zaun von Heiligendamm und am Flughafen Rostock-Laage, dem Ankunftsort der Gipfelteilnehmer, zu rechnen.

Quelle: ntv.de

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