Entwicklungshilfe-Versprechen G8 wollen Wort halten
06.04.2008, 13:52 UhrTrotz der weltweit gesunkenen Entwicklungshilfe halten die sieben führenden westlichen Industrienationen und Russland (G8) an ihrer versprochenen Unterstützung für Afrika fest. Zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz in Tokio zeigten sich die G8- Entwicklungshilfeminister zugleich besorgt über die steigenden Nahrungsmittelpreise. Dies stelle eine ernste Gefahr für die Entwicklung armer Länder dar, sagte der japanische Außenminister Masahiko Komura. Unter seinem Vorsitz bekräftigten die Minister der G8-Länder, ihre internationalen Versprechen einhalten und sich für eine verstärkte und effizientere Entwicklungshilfe einsetzen zu wollen.
Einen Tag vor Beginn der Konferenz in Tokio hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) den Geberländern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Demnach sanken die Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit 2007 um 8,4 Prozent. G8- Gastgeber Japan versprach, den rückläufigen Trend bei der eigenen Entwicklungshilfe umzukehren. Auf der OECD-Liste der 22 Geberländer rutschte Japan auf Platz fünf und damit auf den niedrigsten Rang seit 1972. Deutschland rückte auf Platz zwei hinter den USA vor.
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul wies auf die Folgen der steigenden Lebensmittelpreise hin. Ein Anstieg um ein Prozent würde die Ernährung für 16 Millionen Menschen unsicher machen, warnte sie. Als weitere neue Gefahr für die Entwicklungsländer führten die G8-Minister den Klimawandel an. Sie versicherten, an der Erfüllung der 2005 im britischen Gleneagles abgegebenen Hilfszusagen festzuhalten. Dies gelte insbesondere für das Ziel, die Hilfe für Afrika zwischen 2004 und 2010 zu verdoppeln.
Die Minister sprachen sich ferner für Partnerschaften mit neuen Geberländern wie Indien und China aus. An dem G8-Treffen nahmen auch Vertreter dieser beiden Länder sowie aus Brasilien, Mexiko, Malaysia, Südkorea, Südafrika und afrikanischer Regionalorganisationen teil. Das Treffen sollte auch die entwicklungspolitischen Themen für den G8-Gipfel vom 7. bis 9. Juli im nordjapanischen Toyako vorbereiten.
Quelle: ntv.de