Politik

Zugriff in Düsseldorf GSG 9 fasst wohl NSU-Helfer

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Mit Carsten S. ist den Behörden ein weiterer mutmaßlicher Unterstützer der Zwickauer Neonazi-Zelle ins Netz gegangen. Am Morgen nehmen ihn die Beamten in Düsseldorf fest. S. soll gemeinsam mit einem weiteren Verdächtigen eine Schusswaffe und Munition für sechs der Morde beschafft haben.

Die Bundesanwaltschaft hat einen weiteren mutmaßlichen Helfer der rechtsradikalen Zwickauer Terrorzelle festnehmen lassen. Bei dem Mann handelt es sich um Carsten S. Der 31-Jährige sei am Morgen in Düsseldorf von der Anti-Terror-Einheit GSG 9 festgenommen worden, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Mit menschenverachtendem Hohn hatte sich die NSU in einem Video über ihre Opfer lustig gemacht.

Mit menschenverachtendem Hohn hatte sich die NSU in einem Video über ihre Opfer lustig gemacht.

(Foto: picture alliance / dpa)

S. wird dringend verdächtig, Beihilfe zu sechs vollendeten Morden und einem versuchten Mord der terroristischen Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) geleistet zu haben. Er soll gemeinsam mit einem weiteren mutmaßlichen Unterstützer für die Zelle eine Schusswaffe und Munition besorgt haben.

Enge Kontakte zum Terrortrio

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler war der Beschuldigte in den Jahren 1999 und 2000 im rechtsextremistischen "Thüringer Heimatschutz" aktiv. Bis 2003 habe er Kontakte in rechtsradikale Kreise unterhalten. Zeitweilig soll er der Einzige aus dem rechtsextremistischen Umfeld des NSU gewesen sein, der unmittelbaren Kontakt zur Zwickauer Zelle hatte.

Angesichts seiner engen persönlichen und ideologischen Bindung zu den Mitgliedern der Gruppierung Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt habe er die Verwendung der Waffe bei rechtsextrem motivierten Morden billigend in Kauf genommen. Unklar sei noch, ob die Waffe tatsächlich für einen der Morde eingesetzt wurde. Der Beschuldigte soll nach Karlsruhe gebracht und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Die jahrelang unentdeckt gebliebene Zwickauer Neonazi-Zelle soll zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin ermordet haben. Außerdem werden der Gruppe zwei Sprengstoffanschläge in Köln 2001 und 2004 mit insgesamt 23 Verletzten sowie eine Serie von Banküberfällen zur Last gelegt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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