Politik

SPD-Chef setzt Prioritäten Gabriel will kürzertreten

SPD-Chef Sigmar Gabriel möchte ab sofort weniger im Rampenlicht stehen und mehr Zeit für seine Tochter haben.

SPD-Chef Sigmar Gabriel möchte ab sofort weniger im Rampenlicht stehen und mehr Zeit für seine Tochter haben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schon im April kündigt Sigmar Gabriel an, er wolle eine Babypause einlegen und nicht immer verfügbar sein. Wirklich weg ist er in seiner Auszeit aber nicht. Jetzt erklärt der SPD-Chef, er wolle generell etwas kürzer treten und sich nicht mehr überall präsent zeigen.

SPD-Chef Sigmar Gabriel will nach der Rückkehr aus der Babypause sein weiteres Leben nicht mehr komplett der Politik unterordnen. "Ich werde nicht mehr 12 bis 16 Stunden am Tag verfügbar und unterwegs sein. Das wird nicht mehr gehen", sagte er dem "Stern". Als Vater einer kleinen Tochter könne er "natürlich nicht mehr jede Veranstaltung mitmachen, das wird nicht jeder verstehen". Einiges könne er allerdings auch von zu Hause in Magdeburg aus erledigen.

Der SPD-Vorsitzende wies Kritik an seiner regen Medienpräsenz während seiner als Auszeit von der Politik angekündigten Babypause zurück. Man könne Interviews auch am Telefon führen und Papiere am Computer schreiben, wenn das Kind schlafe. "Wohl nur die wenigsten Eltern sitzen monatelang am Kinderbett und warten darauf, dass ihr Baby wach wird. Nachdenken übrigens ist auch mit Kindern durchaus üblich und auch nicht verboten."

Abstriche machen

Im April war Gabriels Tochter Marie geboren worden. Damals hatte er angekündigt, Abstriche im Terminkalender machen zu müssen. Spitzenjob und Kinderbetreuung miteinander zu vereinbaren sei schwierig, sagte er damals der "Bild am Sonntag". Zu merken war von der "Pause" nur wenig: Gabriel mischte weiterhin kräftig bei den Themen Kita-Ausbau, Euro-Rettung und Endlager für Atommüll mit. Auch als möglicher Kanzlerkandidat wurde er weiterhin gehandelt.

Gabriel hält es für eine der ganz großen Aufgaben, Arbeit und Leben wieder mehr zu verschränken. Es müssten Modelle entwickelt werden, ohne Einkommensverluste in bestimmten Lebensabschnitten weniger zu arbeiten.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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