Politik

"Großer Gewinn" für US-Regierung Gary Locke soll's richten

Der ehemalige Gouverneur von Washington, Gary Locke, soll nach Angaben aus Regierungskreisen neuer US-Handelsminister werden. Der 59-jährige Sino-Amerikaner wäre der dritte Kandidat für den Posten, der für zentrale politische Themen wie Exportförderung oder die Messung des Klimawandels zuständig ist.

Als Gouverneur von Washington leitete der Politikwissenschaftler und Jurist einen Bundesstaat, der für seine Wirtschaftsriesen wie Microsoft und Boeing bekannt ist. Hochrangige Senatoren lobten Locke als einen Mann mit einem tiefen Verständnis von Wirtschaftsfragen.

Streit um Boeing-Unterstützung

Der Demokrat Locke studierte Politikwissenschaften in Yale und Jura an der Boston University. Danach arbeitete er als Staatsanwalt im Bundesstaat Washington. Dort wurde er 1997 zum ersten chinesisch-stämmigen Gouverneur der USA. Während seiner zwei vierjährigen Amtszeiten leitete er einen Bundesstaat, der von Hochtechnologie über Apfelanbau bis hin zur Fischerei über eine vielfältige Wirtschaftsstruktur verfügt.

Es waren die Hilfen des Pazifik-Staates für Boeing, die ab 2004 zu einem internationalen Streit über die Unterstützung für Flugzeugbauer führten. Im Zentrum standen Boeing und sein europäischer Erzrivale Airbus.

"Großer Gewinn für die Regierung"

Der Senat müsste einer Nominierung Lockes zustimmen. In einer ersten Reaktion begrüßte der Vorsitzende des Handelsausschusses, Jay Rockefeller, eine Kandidatur. "Ich glaube, er währe phänomenal", sagte Rockefeller. Es wäre ein großer Gewinn für die Regierung, über einen Gouverneur von einem Küstenstaat zu verfügen, der "ein grundlegendes Verständnis für die notwendigen Schritte zur Verbesserung unserer Wirtschaft" besitze.

Präsident Barack Obama hat Schwierigkeiten mit der Besetzung des Ministerpostens. Die beiden ersten Kandidaten, der Gouverneur von New Mexico Bill Richardson und der republikanische Senator Judd Gregg, hatten ihre Bewerbung zurückgezogen. Richardson hatte wegen Korruptionsvorwürfen einen Rückzieher gemacht. Gregg hatte vor einigen Tagen abgesagt und als Grund grundsätzliche Differenzen unter anderem beim milliardenschweren Konjunkturprogramm angegeben.

Quelle: ntv.de

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