41. Jahrestag Gedenken an den Mauerbau
13.08.2002, 08:13 UhrAm 41. Jahrestag des Mauerbaus haben Politiker und Verbände der deutschen Teilung und der Opfer an der einstigen deutsch-deutschen Grenze gedacht. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) sagte, der 13. August sei ein Tag bitterer geschichtlicher Erinnerung. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel rief dazu auf, die Erinnerung an die Opfer gerade bei jungen Menschen wach zu halten.
Es lohne sich, weiterhin für Freiheit zu kämpfen und sich nicht vom Weg abbringen zu lassen, sagte Merkel in Berlin. Die CDU-Politikerin legte an der Mauergedenkstätte Bernauer Straße einen Kranz nieder.
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) gedachte am Grenzlandmuseum Eichsfeld in Thüringen der in diesem ehemaligen Grenzabschnitt getöteten DDR-Flüchtlinge. "Das Bild des Soldaten, der in den Westen sprang, und die Kriegsangst auch meiner Eltern, das hat mich geprägt. Wir hätten keine Chance gehabt, wenn es wirklich losgegangen wäre", sagte Fischer.
CSU attackiert Rot-Rot
Der CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Michael Glos, attackierte die rot-rote Regierung in Berlin. Das sei eine Schande für Deutschland. "Wir schulden es den Opfern des SED-Regimes, die Erinnerung an die Verantwortlichen dafür aufrecht zu erhalten."
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) legte einen Kranz am Peter-Fechter-Mahnmal nieder. Die Gedenkstätte erinnert an den 18-Jährigen, der am 17. August 1992 von DDR-Grenzern auf der Flucht in den Westen angeschossen wurde und verblutete.
Der Berliner PDS-Chef Stefan Liebich erklärte, kein Staat habe das Recht, seinen Bürgern Freizügigkeit und Ausreise zu verweigern, erst recht nicht mit Gewalt. "Deshalb sind die Toten an der Mauer durch nichts zu entschuldigen", betonte er.
985 Tote
Nach neuen Recherchen der Arbeitsgemeinschaft 13. August kamen bis zur Grenzöffnung 1989 985 Menschen durch das DDR-Grenzregime um. Wowereit rief in einer Erklärung dazu auf, auch an jene Menschen zu denken, die bis heute an den Folgen der Gewalt leiden müssten.
Am 13. August 1961 hatte die DDR mit der Abriegelung der Grenzen zu West-Berlin begonnen und damit die deutsche Teilung besiegelt, die erst am 9. November 1989 mit dem Fall der Mauer zu Ende ging.
Quelle: ntv.de