Politik

Separatisten und Armee verhandeln Gefangenenaustausch lässt Ukrainer hoffen

Ukrainische Soldaten patrouillieren in der Gegend um Donezk - ihre Kameraden sollen bald wieder frei sein.

Ukrainische Soldaten patrouillieren in der Gegend um Donezk - ihre Kameraden sollen bald wieder frei sein.

(Foto: dpa)

Nach den monatelangen Kämpfen sitzen sich die ukrainischen Konfliktparteien in Minsk gegenüber und reden miteinander. Erste Verhandlungserfolge machen Mut - doch im Osten geht das Töten unvermindert weiter.

Die ukrainische Armee und die prorussischen Separatisten haben bei Krisengesprächen in Minsk den gegenseitigen Austausch von 20 Gefangenen vereinbart. "Die Männer werden in Kürze freigelassen", sagte der ukrainische Ex-Präsident Leonid Kutschma, der an den Verhandlungen in der weißrussischen Hauptstadt als Vermittler teilgenommen hatte, in Kiew.

Die Aufständischen hätten zudem zugesagt, internationalen Ermittlern einen gesicherten Zugang zum Absturzort des malaysischen Flugzeugs zu gewährleisten. Die Kontaktgruppe hatte sich am Donnerstag in Minsk getroffen und will die Gespräche spätestens in der nächsten Woche fortsetzen - sowohl Separatisten als auch ukrainische Regierung als auch westliche Regierungen hoffen nach Monaten des Kampfes auf die Macht des Dialogs.

Derweil gehen die heftigen Gefechte in der Ostukraine unvermindert weiter. Bei einem Angriff prorussischer Separatisten starben laut dem Bericht eines ukrainischen Fernsehsenders mindestens 20 Soldaten. Eine Fallschirmjäger-Einheit sei in der Nacht nahe der Stadt Schachtarsk mit Mehrfach-Raketenwerfern angegriffen worden, berichtete der Sender Kanal 112. Nach Angaben des Militärs wurde die Einheit auch mit Panzern beschossen.

Schachtarsk liegt in dem von den Rebellen kontrollierten Gebiet, wo am 17. Juli die malaysische Verkehrsmaschine mit 298 Menschen abgestürzt war. Seit dem Absturz haben die ukrainischen Streitkräfte ihre Offensive gegen die Separatisten verstärkt, um sie aus der Region zu vertreiben. Am Donnerstag waren erstmals Experten der internationalen Untersuchungskommission zur Absturzstelle gelangt. Die Fachleute sollen in den kommenden Tagen die Wrackteile genauer untersuchen, um Aufschluss über die Absturzursache zu erhalten und weitere Leichen zu bergen. Nach US-Angaben wurde die Maschine vermutlich von den Separatisten mit einer russischen Rakete abgeschossen.

Quelle: ntv.de, jve/dpa/AFP

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