Politik

Hinrichtung in Bagdad Gefolgsleute Saddams tot

Ungeachtet internationaler Appelle sind am Montagmorgen auch die beiden zum Tode verurteilten Gefolgsleute von Ex-Diktator Saddam Hussein hingerichtet worden. Barsan Ibrahim al-Tikriti - einer der drei jüngeren Halbbrüder Saddams und Chef von dessen berüchtigtem Geheimdienst - und der ehemalige Vorsitzende des Revolutionsgerichtes Awad Hamed al-Bander seien vor Sonnenaufgang gehängt worden, sagte ein Regierungssprecher.

Zuvor hatte es widersprüchliche Berichte gegeben; ein erster Bericht über die Vollstreckung der Todesurteile war dementiert worden. Ministerpräsident Nuri al-Maliki habe nach der Kritik an den Umständen von Saddams Hinrichtung den Informationsfluss besser kontrollieren wollen, sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Deshalb hätten die Behörden die Exekution am Montag zunächst nicht bestätigt.

Ein Video von Saddams Hinrichtung hatte internationale Kritik und einen Aufruhr unter der sunnitischen Minderheit im Irak ausgelöst. Der Film zeigte die Exekution in voller Länge. Gleichzeitig aufgenommen wurden Verunglimpfungen Saddams und Hochrufe auf den radikalen Schiiten-Prediger Muktada al-Sadr, einen der Hauptfeinde Saddams. Zu der Empörung der Sunniten trug auch bei, dass Saddam während des muslimischen Opferfestes getötet wurde.

Saddam war am 30. Dezember exekutiert worden. Alle drei waren am 5. November wegen der Ermordung von 148 Schiiten in der Kleinstadt Dudschail 1982 zum Tode verurteilt worden.

Erst kürzlich hatte der neue UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an die irakische Regierung appelliert, die Todesurteile nicht zu vollziehen. Auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hatte sich gegen die Todesstrafe ausgesprochen.

Quelle: ntv.de

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