Politik

Neues zur Irrfahrt der "Arctic Sea" Geheimbesuch in Russland

Im mysteriösen Fall um den Frachter "Arctic Sea" reißen Spekulationen um einen von Israel vereitelten Raketenschmuggel an den Iran nicht ab. Israelische Medien berichten von einem geheimen Blitzbesuch Ministerpräsident Benjamin Netanjahus am Montag in Russland.

Was transportierte die "Arctic Sea" wirklich?

Was transportierte die "Arctic Sea" wirklich?

(Foto: dpa)

Laut der Zeitung "Jediot Achronot" soll Netanjahu in Russland um "sensible Sicherheitsfragen" und geplante Rüstungsgeschäfte zwischen Russland und dem Iran gesprochen haben. Militärexperten vermuten, dass an Bord des Frachters außer Holz auch Flugabwehrraketen transportiert worden sein könnten. Russland hatte dies noch am Dienstag dementiert.

Unter Berufung auf Nachrichtendienste berichten internationale Medien seit Wochen darüber, dass der israelische Geheimdienst Mossad den geplanten Schmuggel von Raketen an den Iran verhindert habe. Dabei war die Rede von S-300-Raketenkomplexen, die Moskau nach Wunsch Teherans zum Schutz der von Russland im Iran gebauten Atomanlagen liefern soll. Der israelische Präsident Schimon Peres war Mitte August kurz nach der Beschlagnahme der "Arctic Sea" durch die russische Schwarzmeerflotte in Russland aufgetaucht.

Netanjahus plötzliches Verschwinden

Israelische Journalisten hatten Netanjahu am Montag für mehr als zehn Stunden aus den Augen verloren, schrieb die Zeitung weiter. Später teilte seine Kanzlei mit, er habe sich in einer geheimen Militäranlage in Israel aufgehalten. Dies löste heftige Spekulationen über seinen möglichen Verbleib aus. Palästinensische Medien berichteten, Netanjahu habe während der Zeit ein arabisches Land besucht, mit dem Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält.

Finger des Mossad im Spiel

Russland hatte zuletzt am Dienstag Berichte zurückgewiesen, nach denen unter der Holzladung der "Arctic Sea" Flugabwehrsysteme vom Typ S-300 versteckt waren. Es hatte zuvor geheißen, der Geheimdienst Mossad habe acht mutmaßliche Piraten angeheuert, um das Schiff kapern zu lassen und den Raketenschmuggel aufzudecken. Nach offizieller russischer Darstellung wurde der Frachter einer finnischen Reederei im Juli von acht Piraten wegen einer Lösegeldforderung entführt. Die vorwiegend aus Estland stammenden vorbestraften Entführer waren von der Schwarzmeerflotte festgenommen worden und sitzen in Moskauer Untersuchungshaft. Sie hatten sich als Umweltschützer ausgegeben.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen