Anschläge in Bagdad Geisteskranke Attentäterinnen
01.02.2008, 12:08 UhrBei den schwersten Terroranschlägen der vergangenen sechs Monate sind in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 69 Menschen getötet worden. 180 weitere wurden verletzt, berichteten Krankenhausärzte und Polizistinnen. Die Anschläge ereigneten nahezu zeitgleich auf zwei Kleintiermärkten.
Nach Angaben der irakischen Sicherheitskräfte wurden zwei geistig gestörte Frauen als Attentäterinnen missbraucht. Die geistig verwirrten Frauen seien mit Sprengstoffgürteln auf die beiden Märkte geschickt worden, wo die Sprengsätze dann ferngezündet wurden, sagte General Kasim Atta, Sprecher der Sicherheitskräfte in Bagdad.
Das größte Blutbad wurde auf dem Al-Ghasl-Tiermarkt im Zentrum der Stadt angerichtet. Allein dort wurden 44 Passanten getötet und 118 weitere verletzt. Nahezu zeitgleich detonierte der Sprengstoffgürtel der zweiten Frau auf einem Markt in der östlichen Vorstadt Neu-Bagdad. 25 Menschen starben, 62 weitere erlitten Verletzungen.
Wegen des islamischen Wochenfeiertags waren beide Märkte gut besucht. Der Einsatz von Frauen bei Selbstmordanschlägen deutet nach Meinung von Beobachtern auf das Terrornetz El Kaida im Irak als Urheber der Anschläge hin.
In den vergangenen Monaten war in Bagdad ein Rückgang der Gewalt verzeichnet worden. Zum Teil wurde dies auf die verstärkte Präsenz von US-Truppen zurückgeführt, zum Teil darauf, dass einige bewaffnete sunnitische Gruppen die Zusammenarbeit mit El Kaida im Irak aufgekündigt hatten. Sie gehen seitdem mit US-Unterstützung gegen die Terroristen vor.
Quelle: ntv.de