Politik

Staaten warnen vor Thailand-Reisen Gelbhemden gehen auf die Straße

Thailands Hauptstadt Bangkok kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Granatangriff auf Demonstranten warnen mehrere Staaten vor Reisen in das Land. Derweil formieren sich auch die Regierungsanhänger in gelben Hemden.

Ein Soldat patrouilliert in den Straßen von Bangkok.

Ein Soldat patrouilliert in den Straßen von Bangkok.

(Foto: AP)

Die Unruhen in Thailand wirken sich nun auch deutlich auf den für das Land so wichtigen Tourismus aus: Nach den Granatenexplosionen mit mindestens einer Toten und etwa 80 Verletzten rieten Deutschland und andere Länder von nicht notwendigen Reisen in die thailändische Hauptstadt ab. Während die UNO zum Gewaltverzicht aufrief, formierten sich im Zentrum Bangkoks zunehmend auch regierungstreue Gelbhemden.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnte in einem verschärften Sicherheitshinweis für Thailand vor "nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Bangkok". Wegen möglicher weiterer gewaltsamer Ausschreitungen werde "dringend empfohlen", die betroffenen Orte in der Hauptstadt sowie Kundgebungen und Demonstrationen zu meiden. Keine Probleme gibt es bislang mit Phuket und den Tourismusregionen im Süden des Landes. "Die Tourismusregionen außerhalb Bangkoks sind von den Demonstrationen derzeit nicht betroffen", heißt es in den Reisehinweisen. "Die Nutzung des Bangkoker Flughafens als Transitflughafen für Flüge innerhalb Thailands oder ins Ausland ist nicht beeinträchtigt."

Auch Großbritannien, Frankreich und Österreich rieten ihren Landsleuten, Kundgebungen in Bangkok zu meiden. Im Sicherheitshinweis des US-Außenministeriums hieß es, "wegen der wachsenden Gewalt im Zentrum Bangkoks" sollten alle US-Bürger nicht unbedingt notwendige Reisen dorthin vermeiden.

Geschäftsviertel weiterhin besetzt

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig Thailands, der im Jahr 2007 etwa 15 Milliarden Euro Umsatz einbrachte. Die oppositionellen Rothemden halten seit Wochen ein auch bei Touristen beliebtes Geschäftsviertel besetzt, um den thailändischen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva zum Rücktritt zu zwingen.

Nun gehen auch die Regierungsanhänger auf die Straße.

Nun gehen auch die Regierungsanhänger auf die Straße.

(Foto: dpa)

Bei Granatenangriffen auf die Demonstranten, für die sich Regierungslager und Opposition gegenseitig verantwortlich machten, waren am Donnerstag nach offiziellen Angaben eine 26-jährige Thailänderin getötet und etwa 80 weitere Menschen verletzt worden. König Bhumibol Adulyadej sagte Geld für die medizinische Versorgung der Verletzten sowie für Bestattungen zu. Es war die schwerste Eskalation von Gewalt in Bangkok seit dem 10. April, als bei dem Versuch der Sicherheitskräfte, die Proteste aufzulösen, 25 Menschen getötet und mehr als 800 weitere verletzt worden waren.

"Wir lieben dieses Land"

Aus Protest gegen die anhaltenden Blockaden der Rothemden in Bangkok zogen derweil rund 5000 Regierungstreue in gelbe T-Shirts gekleidet vor den Königspalast. "Wir lieben dieses Land, wir lieben den König, und wir wollen, dass wieder Frieden herrscht", sagte einer der Organisatoren des Aufmarsches, Tut Sittisomwong. Gelb ist die traditionelle Farbe des thailändischen Königs.

Hunderte mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten rückten zu den Barrikaden der Rothemden vor. Die Einsatzleiter verhandelten mit Anführern der Rothemden, die sich jedoch weigerten, die Barrikaden aus Autoreifen und spitzen Bambusstangen abzubauen.

Die Vereinten Nationen appellierten "an die Demonstranten wie an die thailändischen Behörden, Gewalt und Todesopfer zu vermeiden und friedlich daran zu arbeiten, die Lage im Dialog zu lösen". Auch Thailands Armeechef Anupong Paojindra warnte, "dass die Anwendung von Gewalt die derzeitigen Probleme nicht beenden" werde.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen