Gewerkschaftsmacht wird spürbar Gemeindebund will Streik-Ende
27.06.2009, 14:00 UhrDer Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Gewerkschaft ver.di aufgefordert, die Kita-Streiks sofort zu beenden.
Der wochenlange Ausstand der Erzieher an kommunalen Einrichtungen sei für die Eltern unzumutbar geworden, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Rheinpfalz am Sonntag". Viele hätten inzwischen Schwierigkeiten, ihre Kinder betreuen zu lassen und riskierten möglicherweise sogar den eigenen Arbeitsplatz.
Landsberg wies auf die dramatische Finanzsituation der Kommunen hin. Die Sozialausgaben explodierten und würden in diesem Jahr die 39-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten. Gleichzeitig gingen die Einnahmen durch das Wegbrechen der Gewerbesteuer und durch eine Reduzierung der Landeszuweisungen immer weiter zurück. Auf die enormen die Mehreinnahmen der Gemeinden aufgrund der geschlossenen Kitas ging Landsberg jedoch nicht ein.
Angebot noch unzureichend
Die kommunale Seite habe eine Einkommensverbesserung um durchschnittlich 11,6 Prozent vorgeschlagen. "Das Angebot geht an die Schmerzgrenze und wertet den Erzieherinnen-Beruf deutlich auf", sagte Landsberg. Für langjährig Beschäftigte bedeute das einen monatlichen Mehrbetrag von rund 340 Euro. Es müsse jetzt endlich zu einer Einigung kommen.

Proteste auch wieder in Nürnberg.
(Foto: dpa)
Die Tarifverhandlungen von ver.di und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit den kommunalen Arbeitgebern waren am 19. Juni abgebrochen worden. Mit den bundesweiten Streiks wollen die Erzieherinnen und Sozialarbeiter ihren Forderungen nach höherer Bezahlung und einem besseren Gesundheitsschutz Nachdruck verleihen. Wegen der nahenden Sommerferien sind die Aktionen reduziert worden.
Quelle: ntv.de, dpa