Putin bei Jiang Gemeinsam gegen Nordkorea
02.12.2002, 07:41 UhrChina und Russland haben Nordkorea nachdrücklich zur Aufgabe seiner Atompläne aufgefordert. In einer gemeinsamen Erklärung betonten Chinas Staatsoberhaupt Jiang Zemin und Russlands Präsident Wladimir Putin nach Gesprächen in Peking auch die "äußerste Notwendigkeit", dass die USA und Nordkorea ihre Beziehungen "normalisieren" und einen Dialog aufnehmen.
Beide Seiten sollten sich weiter an das Rahmenabkommen von 1994 halten. Danach wollte Nordkorea sein Atomprogramm im Gegenzug für die Lieferung von zwei Atomreaktoren aufgeben. Im Oktober hatte Pjöngjang einer US-Delegation gegenüber aber zugegeben, trotzdem ein Atomprogramm zu verfolgen.
Mit Blick auf die militärischen Drohungen der USA gegenüber Irak zeigten sich China und Russland als Mitglieder im Weltsicherheitsrat mit Veto-Recht überzeugt, dass die Krise "nur durch politische und diplomatische Mittel" gelöst werden könne, wie die Nachrichtenagentur Nowosti berichtete. Ferner erklärten beide Politiker ihre gegenseitige Unterstützung im Kampf gegen die Rebellen in Tschetschenien und moslemische Unabhängigkeitskräfte in Xinjiang in Nordwestchina.
Als erster Führer eines größeren Landes traf Putin auch Vizepräsident Hu Jintao nach dessen Wahl zum neuen Parteichef. Der 59-Jährige soll im März neues Staatsoberhaupt werden.
Der Handel zwischen China und Russland stellte im vergangenen Jahr mit einem Volumen von 10,7 Milliarden Dollar einen Rekord auf. Es wird erwartet, dass das Volumen in diesem Jahr über elf Milliarden Dollar hinausgehen wird. Russische Wirtschaftsvertreter erklären aber, dies liege immer noch weit unter den eigentlichen Möglichkeiten der beiden Staaten, die eine 4.240 Kilometer lange gemeinsame Grenze haben.
Quelle: ntv.de