Chinesische Warnung an USA General droht mit Atomkrieg
15.07.2005, 13:30 UhrEin chinesischer General hat den USA mit einem Atomkrieg gedroht, falls die Vereinigten Staaten im Taiwan-Konflikt China angreifen sollten.
"Falls die Amerikaner China mit ihren Raketen und ihrer Lenkmunition ins Visier nehmen, werden wir mit Atomwaffen reagieren müssen", sagte Generalmajor Zhu Chenghu vor ausländischen Journalisten in Peking. Der "Financial Times" vom Freitag zufolge betonte er allerdings, dass dies seine persönliche Meinung sei und er keinen Konflikt mit den USA erwarte. Doch falls die USA angreifen sollten, hätte China keine andere Wahl, als mit Atomwaffen zurückzuschlagen, denn China sei nicht in der Lage, einen konventionellen Krieg mit den USA zu führen.
Das chinesische Außenministerium wies daraufhin, dass der General nicht im Namen der Regierung gesprochen habe. Es werde sich aber mit den Äußerungen befassen. Das Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme ab, da das Pressegespräch vom Außenministerium organisiert worden sei. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte in Washington, Zhu habe von einer hypothetischen Situation gesprochen. Eine weitere Stellungnahme lehnte er ab.
Zhu: Würden hunderte US-Städte zerstören
Die Drohung, einen Konflikt eskalieren zu lassen, könnte
möglicherweise der einzige Weg sein, ihn zu stoppen, sagte Zhu. "Falls die Amerikaner entschlossen sind einzuschreiten, werden wir entschlossen antworten." Er fügte hinzu: "Wir Chinesen werden uns auf die Zerstörung aller Städte östlich von Xian einstellen. Im Gegenzug müssen sich die USA darauf einstellen, dass Hunderte Städte von den Chinesen zerstört werden."
China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hatte im März ein Anti-Abspaltungsgesetz verabschiedet. Darin behält sich die Volksrepublik einen Militärschlag gegen Taiwan vor, sollte sich die Insel offiziell für unabhängig erklären. China hat wiederholt erklärt, Voraussetzung für Gespräche mit Taiwan sei, dass Taiwan das Ein-China-Prinzip anerkenne. Die USA hatten sich zuletzt gegen einseitige Änderungen am Status quo ausgesprochen.
Quelle: ntv.de