Politik

Spannungen im Grenzgebiet Georgien fordert Russenabzug

Georgien will sich im UN-Sicherheitsrat für einen Abzug der russischen Truppen an der Grenze zu Abchasien einsetzen. Nach einem Zwischenfall in der neutralen Zone des Grenzgebietes wurden die Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, wie das Außenministerium in Tiflis mitteilte. Russische Soldaten hielten nahe der Grenze zeitweise drei georgische Polizisten fest.

In dem Grenzgebiet wurden nach dem Bürgerkrieg von 1992 bis 1994 russische Soldaten stationiert, als Friedenstruppe der von früheren Sowjetrepubliken gebildeten Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Der Zwischenfall habe gezeigt, dass die Zeit gekommen sei, das Mandat der Friedenstruppe zu überprüfen, sagte der georgische Präsident Michail Saakaschwili in Tiflis. Er werde sich bei den Vereinten Nationen für einen Abzug der russischen Soldaten einsetzen.
Der Kommandeur der Friedenstruppe, Sergei Tschaban, erklärte, die Polizisten seien festgenommen worden, nachdem sie gedroht hätten, auf russische Soldaten zu schießen. Anschließend seien sie unversehrt den georgischen Behörden übergeben worden. Nach georgischer Darstellung wurden die Beamten geschlagen und hätten von einem Einsatzkommando der Streitkräfte befreit werden müssen.

Die abchasischen Streitkräfte teilten mit, dass die Truppen an der Grenze verstärkt worden seien. Abchasien ist ähnlich wie Südossetien de facto unabhängig und unterhält enge Beziehungen zu Moskau. Spannungen gibt es auch mit der ebenfalls zu Georgien gehörenden Republik Adscharien an der Grenze zur Türkei.

Quelle: ntv.de

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