Konkurrenz für Michelle Müntefering Gerangel bei der SPD in Herne
21.08.2012, 14:11 UhrDoris Schröder-Köpf will in den Landtag von Hannover, Michelle Müntefering in den Bundestag. Mit dem Chefredakteur der SPD-Zeitung bekommt die Ehefrau des früheren Parteichefs jetzt einen prominenten Gegenkandidaten.
Prominentes Duell bei der SPD in Herne um die Direktkandidatur bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr: Michelle Müntefering, Ehefrau des früheren SPD-Chefs Franz-Müntefering, bekommt den Chefredakteur der Parteizeitung "Vorwärts", Uwe Knüpfer, als Gegenkandidaten. Knüpfer, der früher Chefredakteur der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" war, habe sich kurzfristig per Brief beworben, teilte eine Sprecherin der SPD mit. Um die Kandidatur in dem Ruhrgebiets-Wahlkreis bewirbt sich außerdem Anke Hildenbrand.
"Mit der späten Kandidatur umgeht Uwe Knüpfer das vereinbarte Verfahren, dass möglichst viele Beteiligte die Bewerber kennenlernen können", sagte der Herner SPD-Chef Alexander Vogt. Direktkandidaten sollten sich demnach eigentlich bis zum Januar dieses Jahres melden, um ein offenes und transparentes Verfahren zu gewährleisten. "Die beiden Kandidatinnen haben seitdem rund 20 Termine besucht, um sich vorzustellen."
Der Unterbezirksparteitag in Herne will am 11. September einen Direktkandidaten vorschlagen, die endgültige Entscheidung soll eine Woche später bei der Wahlkreiskonferenz fallen. Die Direktkandidatur in der Ruhrgebietsstadt war bei den vergangenen Wahlen stets ein sicheres Sprungbrett in den Bundestag.
Der 57-jährige Knüpfer stammt aus Herne und ist seit Oktober 2010 "Vorwärts-Chefredakteur". Die 32-jährige Müntefering ist Stadtverordnete in Herne und gehört seit 2004 dem Landesvorstand der NRW-SPD an. Die gebürtige Hernerin heiratete Ende 2009 Franz Müntefering.
Quelle: ntv.de, dpa