Kaczynski boykottiert Feier Gespaltenes Gedenken in Polen
10.04.2011, 11:24 Uhr
"Putin - Mörder, Tusk - Verräter", heißt es auf diesem Schild. Die Demonstranten forderten am Samstag vor der russischen Botschaft, dass Russland "die ganze Wahrheit" über das Unglück offenbart. Die Kundgebung war von der konservativen "Gazeta Polska" organisiert worden.
(Foto: dpa)
Polen gedenkt der Opfer des Absturzes der Präsidentenmaschine vor einem Jahr. Wie gespalten das Land politisch ist, demonstriert Jaroslaw Kaczynski: Er legt den Kranz für seinen Zwillingsbruder nicht in Smolensk nieder, sondern in Warschau.
Ein Jahr nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine am Flughafen von Smolensk in Russland hat Polen am Sonntag der Opfer gedacht. Bei der offiziellen Zeremonie in der Hauptstadt Warschau legten um 08.41 Uhr MESZ - dem Zeitpunkt des Unglücks vor einem Jahr - Staatschef Bronislaw Komorowski und Regierungschef Donald Tusk Blumen vor einer Gedenktafel nieder.
Der polnische Präsident Lech Kaczynski und alle übrigen Insassen der Maschine waren am 10. April 2010 auf dem Weg zu einer Gedenkfeier im russischen Katyn, als das Flugzeug bei einem Landeversuch bei dichtem Nebel abstürzte. Keine der 96 Insassen überlebte den Absturz. Außer Kaczynski und seiner Frau starben zahlreiche Vertreter der politischen und militärischen Elite Polens.
Kaczynskis Zwillingsbruder Jaroslaw boykottierte die offizielle Gedenkfeier. Er legte stattdessen ebenfalls um 08.41 Uhr einen Kranz vor dem Präsidentenpalast in Warschau nieder. Dabei wurde er von rund 1000 Sympathisanten gefeiert.
Quelle: ntv.de, AFP