Politik

Lufthansa-Tarifkonflikt Gespräche unter Streikdruck

Nach mehreren Streiks hat die Piloten-Vereinigung Cockpit die Tarifgespräche mit der Lufthansa wieder aufgenommen. Mit einer schnellen Einigung rechnet die Gewerkschaft nach eigenen Angaben nicht. Cockpit-Sprecher Georg Fongern kündigte neue Ausstände für Donnerstag an, sollte es bis dahin keine Fortschritte bei dem Poker um höhere Gehälter geben. Auch Spontanstreiks wurden nicht ausgeschlossen.

Fongern wirft Lufthansa-Vorstandschef Jürgen Weber eine verfehlte Personalpolitik vor. "Wir können unsere Forderungen auch durch nicht angekündigte Aktionen bekräftigen." So könnten etwa Flugzeuge nicht nur am Donnerstag, sondern auch an anderen Tagen ohne Warnung am Boden bleiben. Die Piloten könnten aber auch einen Streik ankündigen und dann doch fliegen. Cockpit könne diesen Kurs notfalls sehr lange durchhalten. "Wir haben Geld für Monate."

Die Lufthansa hat bisher für 2001 eine Einkommens-Verbesserung von 10,6 Prozent im Grundgehalt und eine Ergebnis-Beteiligung in Höhe von zwei Monatsgehältern angeboten. Hinzukommen soll zudem ein Aufschlag von drei Prozent innerhalb der vorgesehenen vierjährigen Laufzeit. Cockpit verlangt für die 4.200 Piloten und Copiloten 24 Prozent mehr Gehalt und eine Ergebnis-Beteiligung. Ursprünglich hatte Cockpit im Durchschnitt eine Erhöhung um mehr als 30 Prozent gefordert.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di warnte die Lufthansa davor, bei den Verhandlungen die Einkommensgerechtigkeit zwischen den verschiedenen Beschäftigten-Gruppen des Konzerns preiszugeben. Der Lufthansa-Vorstand müsse wissen, dass Zugeständnisse an die Piloten nicht ohne Folgen für die Beschäftigten am Boden und in der Kabine bleiben könnten, hieß es. Diese haben für dieses Jahr bisher 3,5 Prozent mehr Lohn bekommen.

Quelle: ntv.de

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