Politik

Krankenversicherung für alle Gesundheitsminister Daschle

Der künftige US-Präsident Barack Obama hat den früheren Senator Tom Daschle mit einem seiner innenpolitischen Kernvorhaben betraut: Der ehemalige Mehrheitsführer im Senat solle als Gesundheitsminister eine Reform der Krankenversicherung durchsetzen, kündigte Obama in Chicago an.

Obama bezeichnete es als "unhaltbar", dass die Zahl der US-Bürger ohne Krankenversicherung inzwischen auf 45 Millionen gestiegen sei. Die Gesundheitsreform, die allen Bürgern Zugang zu einer bezahlbaren Versicherung gewähren solle, werde von Beginn seiner Amtszeit im Januar an Priorität haben, sicherte Obama zu: "Man kann die Dringlichkeit nicht hoch genug einschätzen."

Obama wies darauf hin, dass sich die Kosten für die Krankenversicherung in der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush fast verdoppelt hätten. "Das kann so nicht weitergehen, die steigenden Kosten für die Gesundheit bestrafen Familien und Unternehmen", kritisierte er. Daschle sei "einer der führenden Gesundheitsexperten" in den USA und wisse aus seiner Zeit als Senator, "wie die Differenzen der Parteien im Kongress überbrückt werden können".

Auf die Frage nach der Finanzierung seines Vorhaben nannte Obama keine Details: "Ich stelle eine andere Frage: Können wir es uns leisten, das nicht zu tun?" In den USA besteht kein Zwang zur Krankenversicherung: Arbeitgeber sind nicht gesetzlich verpflichtet, ihre Beschäftigten zu versichern.

Der letzte Versuch, allen US-Bürgern den Zugang zur Krankenversicherung zu verschaffen, war unter der Präsidentschaft des Demokraten Bill Clinton Anfang der 90er Jahre spektakulär gescheitert. Der damalige Plan der Reformkommission, an deren Spitze First Lady Hillary Clinton stand, fand im Kongress keine Mehrheit.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen