Politik

1.047 Angriffe pro Woche Gewalt im Irak auf Höhepunkt

Die Gewalt im Irak hat nach einem Bericht der US-Regierung zu Beginn des Jahres einen neuen Höhepunkt erreicht. Im Januar und Anfang Februar habe es pro Woche durchschnittlich 1047 Angriffe auf die US-geführten Truppen, irakische Soldaten, Polizisten und Zivilisten gegeben. Ende Mai 2006 bis zum Jahreswechsel waren es im Schnitt noch 904 Angriffe wöchentlich, wie aus am Mittwoch vom Verteidigungsministerium in Washington veröffentlichten Statistiken hervorgeht. Das Ministerium erklärte, die Gewalt resultiere mittlerweile überwiegend aus einen Machtkampf zwischen den verschiedenen Gruppen innerhalb des Landes.

Damit habe sich der Konflikt im Irak geändert, da bisher ein überwiegend von Sunniten geführter Aufstand gegen die ausländischen Besatzungstruppen als Ursache gesehen wurde. Das Ministerium räumte eine begrenzte Aussagekraft der Statistik ein: Die vorgelegten Zahlen spiegelten nur jene Angriffe wider, die die US-geführten Truppen entweder selbst beobachtet hätten oder von denen ihnen berichtet wurde. Deshalb zeigten sie nur einen Teil der Gewalt, der die Iraker ausgesetzt seien.

Trotz einer von den USA unterstützten Sicherheitsoffensive in Bagdad bleiben Autobombenanschläge weiterhin ein großes Problem, wie das US-Militär unterdessen in der irakischen Hauptstadt mitteilte. Diese Art der Anschläge habe im Februar seinen absoluten Höhepunkt erreicht, sagte Generalmajor William Caldwell, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Die US-Truppen konzentrierten sich jetzt darauf, die Werkstätten zu finden, in denen die Autobomben hergestellt werden. Sie werden vor allem in den Randbezirken von Bagdad und der näheren Umgebung vermutet. Auch die Zahl der Morde und Hinrichtungen in Bagdad sei im Februar um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Seit dem 14. Februar durchsuchen 100.000 irakische und US-amerikanische Soldaten die Stadtteile Bagdads nach militanten Sunniten und schiitischen Milizen.


Bei vier Autobombenanschlägen wurden am Donnerstag mindestens 16 Menschen getötet. Etwa 50 Menschen wurden verletzt, teilte die Polizei mit. In Bagdad explodierten zwei Sprengsätze. Bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum kamen acht Polizisten und Soldaten ums Leben, 25 Menschen wurden verletzt. Viele der Verletzten sind Zivilisten. Zeugenaussagen zufolge waren unter den Verletzten auch zwei Personenschützer des Bürgermeisters Sabir al-Issawi. Al-Issawi selbst sei jedoch nicht verletzt worden. Der Attentäter habe sich in die Luft gesprengt, als ein offizieller Konvoi einen Kontrollpunkt passierte, sagten Sicherheitsbeamte vor Ort.

Bei der zweiten Explosion einer Autobombe wurden südlich von Bagdad sechs Menschen getötet. 23 Personen wurden verletzt, wie der Polizeichef der Stadt Hilla sagte. Die Autobombe explodierte in der Stadt Iskandarija, als ein Bus mit staatlichen Angestellten vorbeifuhr. Iskandarija gilt als eine Hochburg sunnitischer Aufständischer.

Im Westen Bagdads starb ein irakischer Soldat, als sich ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe in die Luft sprengte. Ein Zivilist wurde verletzt. Im Norden des Landes kam in der Stadt Mossul ein Polizist ebenfalls bei einem Autobombenanschlag ums Leben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen