Straßenschlachten wegen umstrittener Bildungsreform Gewalt in Mexiko eskaliert
02.09.2013, 13:30 Uhr
In Mexiko ist die Gewalt eskaliert.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tausende Lehrer gehen seit Tagen in Mexiko auf die Straße. Sie wollen sich gegen eine umstrittene Bildungsreform zur Wehr setzen. Jetzt eskaliert die Lage. Demonstranten liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, doch die Regierung bleibt hart.
In Mexiko ist es bei Protesten gegen eine Reihe von Reformvorhaben der Regierung zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Anhänger anarchistischer Gruppen griffen die Beamten in Mexiko-Stadt mit Metallstangen, Steinen und Brandsätzen an. Die Sicherheitskräfte feuerten Tränengas in die Menge.
Seit Tagen campieren rund 10.000 Lehrer auf einem zentralen Platz in der Altstadt, um einen von Präsident Enrique Peña Nieto geplanten Umbau des Bildungssystems zu verhindern. Das Parlament in Mexiko nahm das umstrittene Gesetz zur Reform des Bildungssystems am späten Sonntagabend an. Es ist das dritte Gesetz einer umstrittenen Bildungsreform, die nach der Wahl von Nieto im Dezember von den drei großen Parteien beschlossen worden war. Besonders umstritten ist die Idee, die Beförderung der Lehrer und ihr Gehalt von dem Ergebnis einer regelmäßigen Evaluierung ihrer Arbeit abhängig zu machen.
Am Sonntag präsentierte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong den ersten Rechenschaftsbericht der Regierung. Ohne direkt auf die Proteste Bezug zu nehmen, betonte er, in Mexiko werde nicht zugelassen, dass Einzelne ihre Ansicht oder ihre Interessen über das Wohlergehen der Mehrheit stellten.
Der Inhalt des Berichts, der traditionell am 1. September vorgelegt wird, wurde zunächst nicht öffentlich gemacht. Im Laufe des Tages will Peña Nieto in seiner ersten Rede zur Lage der Nation selbst seine Regierungsbilanz vorstellen. Wegen der Straßenschlachten wurde der ursprünglich bereits für Sonntag geplante Auftritt um einen Tag verschoben.
Wegen heftiger Straßenschlachten wurde der ursprünglich bereits für Sonntag geplante Auftritt um einen Tag verschoben. Die Zusammenstöße ereigneten sich am Rande einer Kundgebung gegen die geplante Öffnung des Energiesektors, die parallel zu den Protesten gegen die Bildungsreform stattfand.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa