44 Tote: Armee greift Opposition an Gewalt in Syrien nimmt zu
27.01.2012, 15:26 Uhr
Die Soldaten des Assad-Regimes und Oppositionelle stehen sich feindlich gegenüber. Tote gibt es auf beiden Seiten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der UN-Sicherheitsrat berät erneut über Syrien. Eine Resolution wird wohl auch diesmal nicht zustande kommen. Denn Russland hat bereits Nein gesagt. Das Blutvergießen geht derweil unvermindert weiter. Die Armee greift Oppositionelle an und tötet mindestens 44 Menschen.
Kurz vor einem Syrien-Treffen des UN-Sicherheitsrates gehen syrische Regierungstruppen mit massiver Gewalt gegen die Opposition vor. Nach Angaben von Aktivisten griffen Soldaten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad in der Unruheprovinz Hama an. Sie stürmten die gleichnamige Stadt mit Panzern und töteten mindestens 44 Menschen, unter ihnen auch Frauen und Kinder. Die Protesthochburg stand bereits am Morgen unter Beschuss, wie es hieß.
In der nördlichen Provinz Idlib wurde an einem Kontrollpunkt der Armee laut Oppositionellen eine Autobombe gezündet. Mindestens ein Soldat kam demnach ums Leben. Auch im bislang eher ruhigen Aleppo seien drei Menschen ihren Verletzungen erlegen, nachdem Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstranten eröffnet hätten. In Homs, Daraa und Idlib habe es eine Reihe von Solidaritätskundgebungen für die Bewohner der Provinz Hama gegeben.
UN-Sicherheitsrat berät in New York
In New York soll der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über die Eskalation in Syrien beraten. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen wird über einen Entwurf für eine Resolution gesprochen, den Marokko in den Rat der 15 Staaten einbringen will. Russland hat allerdings bereits seinen Widerstand gegen die Forderung nach einer Ablösung Assads angekündigt, wie das Außenministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax erklärte.
Am Montag soll der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, vom mächtigsten UN-Gremium angehört werden. Er wird zusammen mit dem Syrienbeauftragten der Liga, Katars Regierungschef Scheich Hamad bin Dschasim al-Thani, in New York erwartet. Die arabischen Staaten hatten am vergangenen Wochenende einen neuen Plan für Syrien verabschiedet, in dem das Regime zum sofortigen Ende der Gewalt und zu demokratischen Reformen mit freien Wahlen aufgefordert wird. Assad soll einen Teil seiner Macht an einen Stellvertreter abgeben.
Seit Beginn der Massenproteste gegen das Regime im März sind in Syrien nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 5400 Menschen ums Leben gekommen.
Quelle: ntv.de, dpa