Dutzende Todesopfer Gewaltwelle erschüttert Pakistan
09.06.2014, 03:34 Uhr
Militär sichert den Jinnah International Airport von Karachi.
(Foto: AP)
In der südpakistanischen Metropole Karachi sterben mehr als 20 Menschen bei einem Terrorangriff auf den dortigen Flughafen. Zahlreiche Tote gibt es auch bei einer Attacke auf schiitische Pilger an der Grenze zum Iran.
Erneut ist Pakistan Schauplatz von Terrorakten geworden. Dutzende Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt. Ziele waren Pilger an der Grenze zum Iran und der Flughafen von Karachi.
Erst nach einem sechsstündigen Gefecht konnten Sicherheitskräfte einen Angriff schwer bewaffneter Terroristen auf den Flughafen der Hafenstadt Karachi abwehren. Wie ein Armeesprecher in der Nacht mitteilte, wurden alle zehn Angreifer getötet. Insgesamt seien mindestens 23 Menschen bei der Attacke ums Leben gekommen. Die 13 anderen Todesopfer seien Sicherheitsleute und Regierungsbeamte gewesen. 22 Menschen wurden verletzt. Flughafenangestellte und Passagiere waren in Sicherheit gebracht worden.
Die Terroristen hatten den Flughafen am Sonntagabend angegriffen. Augenzeugen berichteten von heftigen Schießereien auf dem Flughafengelände. Auch mehrere Explosionen seien zu hören gewesen. Nach Militärangaben wurde kein Flugzeug beschädigt. In lokalen Medienberichten hatte es geheißen, drei Maschinen seien in Brand geraten.
Die Angreifer waren als Polizisten mit gefälschten Personalausweisen auf das Gelände gekommen. Die Attacke richtete sich gegen einen Teil des Flughafens, in dem Privatmaschinen und Frachtflugzeuge abgefertigt werden. Die Extremisten hätten ihren Angriff von drei Seiten aus geführt.
Einheiten von Polizei und Militär riegelten das Gebiet hermetisch ab. Alle Flüge nach Karachi wurden umgeleitet. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Angriff.
Attacke auf schiitische Pilger
In der Nähe der pakistanisch-iranischen Grenze starben bei zwei Selbstmordanschlägen auf schiitische Pilger mindestens 22 Menschen. Dutzende wurden verletzt. Die Pilger seien mit Bussen aus dem Iran zurückgekehrt, berichtete das pakistanische Onlineportal dawn.com unter Berufung auf Behördenangaben. Es habe sich um koordinierte Selbstmordattentate gehandelt.
Die Attacke habe sich am späten Sonntagabend ereignet, nachdem die Busse geparkt worden waren. Danach seien Schüsse zu hören gewesen. Zunächst bekannte sich niemand zu der Attacke. In der Vergangenheit waren in diesem Teil Pakistans Schiiten immer wieder Ziel von Anschlägen von sunnitischen Extremisten.
Quelle: ntv.de, wne/dpa