Nach Kritik an Sudan Ghana führt AU
29.01.2007, 08:19 UhrDie Afrikanische Union (AU) wird einem Diplomaten zufolge künftig von Ghana geführt und nicht vom Sudan. Wie der Chefdiplomat der Organisation, Alpha Oumar Konare, am Montag mitteilte, haben sich die 53 Mitgliedstaaten bei ihrem Treffen in Äthiopien auf das westafrikanische Land mit Präsident John Kufour geeinigt.
Zuvor hatte es eine heftige Debatte darüber gegeben, ob die Führung in Khartum für den Vorsitz geeignet sei. Kritiker bemängelten vor allem, dass sich die Lage in der sudanesischen Krisenregion Darfur noch immer nicht verbessert habe. Als Alternative zum sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir war nach Angaben von Diplomaten zeitweise auch Tansanias Staatsoberhaupt Jakaya Kikwete gehandelt worden.
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte davor gewarnt, Sudan zum Vorsitzenden zu wählen. Das Land sei verantwortlich für schwere Menschenrechtsverletzungen in dDarfur, erklärte Amnesty zur Begründung. Die AU-Friedenstruppen in der Region kämen in eine "unhaltbare Situation", wenn der Sudan die AU führen sollte. Amnesty zufolge wäre die Glaubwürdigkeit der AU in Gefahr.
Hintergrund ist der Darfur-Konflikt, bei dem in den vergangenen vier Jahren rund 200.000 Menschen getötet und etwa 2,5 Millionen vertrieben wurden. Die Rebellen werfen mit der sudanesischen Führung verbündeten Milizen Mord, Vergewaltigungen und Plünderungen vor. Die Aufständischen kritisieren, die Regierung vernachlässige die Bevölkerung in Darfur. Die Führung in Khartum weist die Vorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de