Streichung von UN-Liste gefordert Gibraltar will keine Kolonie sein
04.03.2013, 19:18 Uhr
Der Legende nach bleibt Gibraltar so lange britisch, wie es dort Affen gibt. Diese wurden im 18. Jahrhundert aus Afrika importiert.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Seit 2006 hat Gibraltar eine eigene Verfassung. Der Felsen ist damit zwar noch nicht unabhängig von Großbritannien, verfügt aber über gewisse Autonomie-Rechte. Deshalb will das Territorium bei den Vereinten Nationen nicht mehr als Kolonie gelten.
Das britische Territorium Gibraltar will keine Kolonie mehr sehr. Die Vereinten Nationen sollten das Gebiet an der Südküste der Iberischen Halbinsel von ihrer Liste der Kolonien streichen, sagte Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo der spanischen Zeitung "El País". "Dies ist unsere oberste Priorität."
Die Verfassung von 2006 gebe Gibraltar eine ausreichende Autonomie, um eine Streichung von der UN-Liste zu rechtfertigen, sagte Picardo. "Wenn die UN unsere Verfassung nicht für hinreichend halten, sollen sie uns sagen, was wir tun sollen."
Gibraltar wolle seine Bindungen an Großbritannien nicht aufgeben. "Die Frage einer Unabhängigkeit stellt sich für uns nicht", betonte Picardo. Die Beziehungen zu Großbritannien seien partnerschaftlich und nicht kolonialistisch. Wirtschaftlich hänge Gibraltar nicht vom Vereinigten Königreich ab. "Bis 1988 war das anders gewesen. Aber jetzt benötigen wir von Großbritannien keinen Penny mehr."
Der "Affenfelsen" war Großbritannien vor 300 Jahren im Vertrag von Utrecht zugesprochen worden. Spanien erhebt Anspruch auf das Gebiet. Die überwältigende Mehrheit der 29.000 Einwohner von Gibraltar will jedoch nicht zu Spanien gehören.
Quelle: ntv.de, dpa