Politik

Jetzt völkerrechtlich verbindlich Gleichstellung Behinderter

Die Vereinten Nationen haben erstmals in ihrer Geschichte die Gleichstellung von Behinderten völkerrechtlich verbindlich festgeschrieben. Nach jahrelanger Diskussion nahm die UN-Vollversammlung am Mittwoch eine Konvention an, die alle beitretenden Mitgliedsländer auf eine behindertengerechte Politik verpflichtet. Sie müssen Vorurteile und Barrieren abbauen und behinderten Menschen die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.

UN-Generalsekretär Kofi Annan appellierte an die Mitgliedstaaten, die Konvention schnellstmöglich zu ratifizieren. Sie tritt in Kraft, sobald 20 Länder den Vertrag angenommen haben. "Für 650 Millionen behinderte Menschen weltweit verspricht dieser Tag den Beginn einer neuen Ära", sagte Annan, "einer Ära, in der sie nicht länger Diskriminierungen erleiden müssen, die schon viel zu lange geduldet wurden".

Die Konvention schreibt eine bessere Integration in allen gesellschaftlichen Bereichen vor – angefangen bei Schule und Ausbildung über die Gesundheitsvorsorge bis hin zum Beruf. Gleichstellungsgesetze sollen erlassen und diskriminierende Vorschriften gestrichen werden. "Die Konvention markiert eine Haltungsänderung: Behinderung wird nicht als Aufgabe der sozialen Fürsorge angesehen, sondern als ein Menschenrechtsanliegen", heißt es in einem Begleittext.

Weltweit gelten etwa zehn Prozent aller Menschen als behindert – körperlich, geistig oder seelisch. Allein 400 Millionen der 650 Millionen Behinderten leben in Entwicklungsländern, oft unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Quelle: ntv.de

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