Politik

Brutalität gegen Ausländer in Griechenland "Goldene Morgenröte" schickte Kampfmilizen

"Morgenröte"-Mitglieder verlangen vor dem Justizministerium die Freilassung ihres Parteichefs.

"Morgenröte"-Mitglieder verlangen vor dem Justizministerium die Freilassung ihres Parteichefs.

(Foto: REUTERS)

Die griechischen Neonazis der Partei "Goldene Morgenröte" schickten öfter Schlägertrupps los, die "auf jeden Pakistaner einschlagen sollten", den sie zu Gesicht bekamen. Die Justiz will nun die Finanzierung der Partei stoppen und die Verantwortlichen einsperren.

Die griechische Neonazi-Partei "Goldene Morgenröte" hat regelmäßig "Kampfmilizen" zu Angriffen auf Ausländer losgeschickt. Das geht aus Justizdokumenten und Zeugenaussagen hervor, über die griechische Medien berichteten. Bei einen Führungsmitglied stellte die Polizei den Berichten zufolge Fotos von Adolf Hitler, Hakenkreuze und Helme der Wehrmacht sicher.

Nikolaos Michaloliakos, der Chef der Goldenen Morgenröte. Auf der Fahne im Hintergrund ist das an ein Hakenkreuz erinnernde Parteisymbol zu sehen.

Nikolaos Michaloliakos, der Chef der Goldenen Morgenröte. Auf der Fahne im Hintergrund ist das an ein Hakenkreuz erinnernde Parteisymbol zu sehen.

(Foto: AP)

"Ich habe mehrfach an Aktionen mit 50 bis 60 Motorrädern teilgenommen", sagte ein Ex-Mitglied der Partei den Berichten zufolge in einer Zeugenaussage. Es hätten jeweils zwei Menschen auf eine m Motorrad gesessen. "Wer hinten saß, hatte einen Stock mit der griechischen Flagge und hat auf jeden Pakistaner geschlagen, den er sehen konnte."

In einem an die Presse gelangten Bericht der Staatsanwaltschaft ist von einer Serie "krimineller Handlungen" die Rede, darunter auch Morde und versuchte Morde.

Parteichef Nikolaos Michaloliakos, vier weitere Parlamentsabgeordnete und mehr als ein Dutzend weiterer Mitglieder oder Unterstützer der "Goldenen Morgenröte" waren am Wochenende festgenommen worden. Sie sollen ab Dienstag Ermittlungsrichtern vorgeführt werden, ihnen wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Die Ermordung eines linksgerichteten Musikers durch ein mutmaßliches Parteimitglied hatte die Justiz zum Eingreifen gedrängt.

Das Justizministerium kündigte an, rasch Gesetze vorzuschlagen, um die Finanzierung der Partei mit öffentlichen Mitteln zu stoppen. Die "Goldene Morgenröte" hat 18 Sitze im Parlament - und daher auch Anspruch auf Geld aus der Staatskasse. "Die Demokratie kann nicht ihre Gegner finanzieren", sagte Vizeministerpräsident Evangelos Venizelos vor Journalisten. Bevor die Gerichtsverfahren gegen die Parteimitglieder begännen, werde die öffentliche Unterstützung ausgesetzt.

Quelle: ntv.de, AFP

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