Politik

Finnischer Druckwasserreaktor Greenpeace sieht Schlamperei

Bei den Bauarbeiten für den ersten Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) in Finnland wird nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace geschlampt. Der Bau des Reaktors müsse "sofort" angehalten werden, forderte Greenpeace den französischen Atomkonzern Areva auf. Für die Schweißarbeiten an dem EPR habe "über ein Jahr lang" keine Genehmigung vorgelegen, wie aus technischen Schriftstücken hervorgehe. Noch immer wachten Mitarbeiter, die nicht ausreichend dafür ausgebildet seien, über die Schweißarbeiten, warf die Organisation den Bauherren vor. Dies sei "mehr als alarmierend".

Areva erklärte in Paris, es habe die Äußerungen von Greenpeace an ihren Vertragspartner weitergeleitet, den französischen Baukonzern Bouygues. Das Bauunternehmen habe "die nötigen Vorkehrungen getroffen", um den Anforderungen der finnischen Atomaufsicht zu entsprechen. Die Qualität der Arbeit und der Produkte stehe nicht in Frage, betonte der Atomkonzern. Bouygues selbst äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Areva baut den Reaktor der dritten Generation zusammen mit dem deutschen Industriekonzern Siemens.

Unlängst hatte es auf der Baustelle für den Druckwasserreaktor in Finnland gebrannt; wenige Monate nach Baubeginn 2005 gab es Probleme mit dem Beton. Nach mehreren Verzögerungen soll der EPR nun 2011 ans Netz gehen. Frankreich baut seit Dezember einen eigenen EPR am Ärmelkanal; er soll ein Jahr später fertig sein. Den "European Pressurized Water Reactor" hatten Areva und Siemens gemeinsam entwickelt. Er soll leistungsfähiger und sicherer als frühere Generationen von Atomkraftwerken sein.

Quelle: ntv.de

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