Politik

Frischer Wind bei Friedensgesprächen Grenzen von 1967 im Gespräch

Die Nahost-Friedensgespräche erreichen eine Phase, in der die USA den Israelis zubilligen, ihre Sicherheitsbedürfnisse vollständig zu akzeptieren. Im Gegenzug soll der künftige Palästinenser-Staat auf den Grenzen von 1967 basieren. Dessen ungeachtet richten die Sicherheitsbehörden eine scharfe Terrorwarnung an Israelis auf dem Sinai.

Das Foto täuscht über die tatsächliche Stimmung bei den Gesprächen. Clinton und Netanjahu zeigen sich der Presse optimistisch.

Das Foto täuscht über die tatsächliche Stimmung bei den Gesprächen. Clinton und Netanjahu zeigen sich der Presse optimistisch.

(Foto: REUTERS)

Die USA wollen bei den Nahost-Friedensverhandlungen die Sicherheitsbedürfnisse Israels vollständig berücksichtigen. Die Ansprüche würden in ein künftiges Friedensabkommen mit den Palästinensern einbezogen, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton nach einem Marathon-Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Demnach soll ein Palästinenser-Staat auf den Grenzen von 1967 basieren.

Beide Seiten betonten in einer gemeinsamen Erklärung, dass es wichtig sei, die direkten Friedensverhandlungen fortzusetzen, um die Ziele zu erreichen. Diese waren durch die jüngsten Siedlungsbaupläne Israels ins Stocken geraten. Die Friedensgespräche könnten dazu führen, dass Palästinenser als Nachbarn Israels unabhängig - mit sicheren und anerkannten Grenzen - lebten und zugleich die Sicherheitsbedürfnisse Israels erfüllt würden, erklärte Clinton. Experten vermuten, dass das US-Bekenntnis zu Israels Sicherheit Grundlage für einen erneuten Baustopp von jüdischen Siedlungen im Westjordanland sein könnte.

Scharfe Terrorwarnung für Israelis

Touristen am Roten Meer in Scharm el Scheich auf dem Sinai.

Touristen am Roten Meer in Scharm el Scheich auf dem Sinai.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Israel hat eine ungewöhnlich scharfe Terrorwarnung für seine Staatsbürger auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel veröffentlicht. Der Stab zur Terrorbekämpfung warnte vor der akuten Gefahr einer Entführung durch eine militante Islamistengruppe und rief alle Israelis auf, die Region sofort zu verlassen. Die Behörden bezeichneten die Bedrohung als "konkret und sehr hoch". Mitglieder der Gruppe seien bereits auf der Halbinsel, um nach Entführungsopfern Ausschau zu halten.

Im Zusammenhang mit dieser Information sei bereits in der vergangenen Woche ein Mitglied der Gruppe im Gaza-Streifen von israelischen Einsatzkräften getötet worden, das in die Vorbereitung des geplanten Überfalls verwickelt gewesen sei, heißt es in der Erklärung. Der israelische Anti-Terror-Stab hatte bereits im April dieses Jahres vor einer unmittelbar geplanten Entführung gewarnt. Die Sinai-Halbinsel ist ein beliebtes Urlaubsziel für Israelis.

Bei Terroranschlägen in drei Sinai-Badeorten waren zwischen 2004 und 2006 mehr als 120 Menschen getötet worden, darunter auch Israelis. Zwölf Israelis kamen im Oktober 2004 bei einem Doppelanschlag auf Reiseziele auf der Halbinsel ums Leben.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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