Fonds zweckentfremdet Ground-Zero-Arbeiter klagen
17.07.2007, 21:23 UhrArbeiter, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bei den Aufräumarbeiten am Ground Zero krank geworden sind, klagen auf Entschädigung aus einem milliardenschweren Versicherungsfonds. Sie werfen der von Bürgermeister Michael Bloomberg kontrollierten Fondsverwaltung vor, ihnen die Gelder vorenthalten und für andere Zwecke ausgegeben zu haben, berichtete die "New York Post". Die Klage wurde bei einem Gericht in Manhattan eingereicht.
Der mit einer Milliarde Dollar (rund 725 Millionen Euro) ausgestattete Fonds war 2003 aus Bundesgeldern eingerichtet worden, um Schadenersatzansprüchen nach der Terrorattacke auf das World Trade Center zu begegnen. Bisher seien fast 74 Millionen Dollar für Verwaltungs- und Prozesskosten ausgegeben worden, aber nur 45.000 Dollar für einen Arbeiter, der von einer Leiter gefallen sei, so die Klage.
Der Rechtsstreit wird stellvertretend für drei erkrankte Helfer von einer Anwaltskanzlei geführt, die auch schon eine Sammelklage gegen die Stadt wegen mangelnder Vorsorge laufen hat. Eigenen Angaben zufolge vertritt die Kanzlei mehr als 9000 nach den Aufräumarbeiten erkrankte Helfer.
Rechtsanwalt David Worby sagte dem Bericht zufolge, der Kongress habe Bürgermeister Michael Bloomberg eine Milliarde Dollar gegeben, um seine eigenen Fehler und die seines Vorgängers Rudy Giuliani wieder gutzumachen. "Jetzt weigert er sich, den Fonds für seinen eigentlichen Zweck zu benutzen - den kranken und sterbenden Helden vom 11. September zu helfen."
Viele Hilfskräfte waren bei den Aufräumarbeiten wochenlang dem giftigen, asbesthaltigen Staub der zerstörten Zwillingstürme ausgesetzt. Einer Untersuchung von rund 20.000 Ground-Zero-Arbeitern hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass mehr als Zweidrittel noch Jahre nach dem Einsatz an Atemproblemen litten. Mehr als 50 Helfer sind an den Folgen der toxischen Dämpfe gestorben.
Quelle: ntv.de