Politik

Kaum Aufwind für die FDP Grün-Rot hält die Mehrheit

Die Grünen sind nach dem Atomunfall in Japan weiter auf der Überholspur. Die Atom-Gegner liegen im Wahltrend bei 27 Prozent und damit weiter vor der SPD. Grün-Rot hätte derzeit eine absolute Mehrheit, während die FDP von ihrem Wechsel an der Spitze kaum profitieren kann.

Auf dem Landesparteitag der Brandenburger Grünen in Münchehofe.

Auf dem Landesparteitag der Brandenburger Grünen in Münchehofe.

(Foto: dpa)

Wenn an diesem Sonntag Bundestagwahlen wären, stünden die Chancen für einen Machtwechsel in Berlin gut. Nach dem aktuellen Wahltrend von RTL und "stern" liegen Grün-Rot weiter mit absoluter Mehrheit vor Schwarz-Gelb. Zwar müssen die Grünen im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt auf 27 Prozent abgeben, die SPD kann sich jedoch um einen Punkt auf 24 Prozent verbessern. Beide zusammen würden also weiter 51 Prozent und damit die absolute Mehrheit erreichen. Für die Union wollen der wöchentlichen Umfrage zufolge unverändert 30 Prozent der Wähler stimmen.

Die FDP kann nach der Nominierung von Philipp Rösler zum neuen Parteichef nur wenige Boden gut machen und legt nur um einen Punkt auf vier Prozent zu. Die Linke verliert indes einen Punkt und landet bei acht Prozent.

Westerwelle ist bereits abgemeldet

So wird das nichts, meint Forsa-Chef Güllner.

So wird das nichts, meint Forsa-Chef Güllner.

(Foto: dpa)

Der designierte Parteichef Rösler erhält viel Zustimmung. Über die Hälfte der Bürger (52 Prozent) wünscht nach einer "stern"-Umfrage, dass der Gesundheitsminister künftig eine wichtige Rolle in der Bundespolitik spielt. Damit liegt Rösler deutlich vor Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (36 Prozent) und FDP-Generalsekretär Christian Lindner (33 Prozent). Dass Außenminister Guido Westerwelle nach seinem Rücktritt als Parteichef auch das Amt des Außenministers niederlegen solle, befürworten 56 Prozent aller Befragten.

Forsa-Chef Manfred Güllner war bereits nach der Nominierung Rösler skeptisch, ob die FDP mit ihrem Wechsel an der Parteispitze beim Wähler punkten kann: "Westerwelle wird ja als Außenminister so negativ beurteilt. Gibt er nicht auch dieses Amt auf, wird sich wenig ändern", sagte Güllner voraus.

Grün gegen "schwarz-gelben Murks"

Claudia Roth warnt vor Übermut.

Claudia Roth warnt vor Übermut.

(Foto: dpa)

Bereits die ersten Umfragen nach dem Fukushima-GAU sahen die Grünen im Aufwind. Deren Parteivorsitzende Claudia Roth mahnte angesichts der Zahlen zur Zurückhaltung. "Wir erleben gerade, dass die Stimmungen der Wählerinnen und Wähler stark schwanken. Das hat mit der Verunsicherung zu tun, die die schwarz-gelbe Bundesregierung durch einen unglaubwürdigen Zick-Zack-Kurs verbreitet", sagte Roth. Die Grünen-Chefin betonte, die Menschen suchten Halt und gute politische Konzepte. "Wir lassen uns aber von Umfragewerten nicht ablenken, sondern unser Job als Grüne ist es, dort, wo wir bei den letzten Wahlen breite Unterstützung erfahren haben, jetzt ordentliche Politik zu machen." Im Bund wollten die Grünen "dem Murks von Schwarz-Gelb" ihre Politik entgegenhalten.

Quelle: ntv.de, rts

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