Drei Guantnamo-Gefangene aus Großbritannien sind nach vier Jahren in dem umstrittenen US-Lager wieder frei. Die Männer waren nach ihrer Entlassung aus dem Gefangenenlager auf Kuba in London zunächst erneut festgenommen worden. Am Donnerstag entließ ein Gericht in London jedoch zwei Männer (gegen Kaution), ein weiterer wurde ohne Beschuldigungen freigelassen. Spanien will, dass zwei von ihnen ausgeliefert werden.

Die USA hatten der Entlassung der von ihnen als gefährlich eingestuften Männer aus Libyen, den Palästinensergebieten und Algerien nur unter der Bedingung zugestimmt, dass sie künftig keine Bedrohung mehr darstellten. Die USA verdächtigten die Männer unter anderem, El Kaida durch die Rekrutierung von Kämpfern und Geldsammlungen unterstützt zu haben. Offiziell wurden sie nie angeklagt.

"Ich bin müde, ich will nach Hause und meine Kinder sehen", sagte Jamil El-Banna, der gegen 50 000 Pfund Kaution (rund 70 000 Euro) frei kam. Einen Teil der Summe übernahm die Schauspielerin und Menschenrechtsaktivistin Vanessa Redgrave. Sie nannte Guantnamo Bay ein "Konzentrationslager." Auch Omar Deghayes kam gegen ein Kaution in gleicher Höhe frei. Die spanischen Behörden haben seine Auslieferung beantragt.

Die britischen Behörden wollten nun den Aufenthaltsstatus der Männer überprüfen und sie eventuell in ihre Heimatländer abschieben. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte, die Männer sollten "in erster Linie wie Opfer einer schweren Rechtsverletzung behandelt werden".