Whistleblower meldet sich zu Wort "Guardian": Snowden hat keine Angst
10.07.2013, 20:47 UhrEr ist derzeit der meistgesuchte Mann der Welt, aber ruhig und hat angeblich keine Angst - Whistleblower Edward Snowden freut sich vielmehr über die Debatte, die er über die Geheimdienstaktivitäten der USA ausgelöst hat. Das sagte er der britische Zeitung "Guardian", mit der er auch über sein Verhältnis zu Russland und China sprach.
Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden freut sich über die durch seine Enthüllungen ausgelöste weltweite Debatte über Spähprogramme. Snowden sei "sehr ruhig", habe "keinerlei Angst" und sei "absolut zufrieden mit der von ihm getroffenen Wahl", sagte der in Rio de Janeiro lebende Journalisten Glenn Greenwald.
Das Thema politisches Asyl habe er mit Snowden nicht erörtert, fügte Greenwald hinzu. Er wisse nicht, was der 30-jährige IT-Spezialist vorhabe. Der US-Journalist und -Blogger Greenwald, ein früherer Anwalt, hatte nach eigenen Angaben von Snowden "tausende" zum Teil brisante Dokumente erhalten. Er veröffentlichte in Snowdens Namen im britischen "Guardian" Informationen über Überwachungsprogramme der britischen und US-Geheimdienste.
Snowden habe zudem bestritten, jemals vertrauliche Informationen an Geheimdienste Russlands oder Chinas weitergegeben zu haben. Das schrieb Glenn Greenwald in der Online-Ausgabe der britischen Zeitung "Guardian". Snowden habe diese Vorwürfe in zwei Interviews, die er mit ihm geführt habe, vehement zurückgewiesen. Auch habe keines der Länder versucht, Informationen von einem seiner Laptop-Computer zu stehlen.
Keine Informationen an China und Russland
"Ich habe niemals Informationen an eine der beiden Regierungen weitergereicht und sie haben niemals irgendetwas von meinen Laptops genommen", sagte Snowden laut "Guardian". Die Vorwürfe waren aufgekommen, nachdem Snowden Hongkong ohne Probleme verlassen konnte. Daraufhin hatten Medien spekuliert, er könnte im Gegenzug mit Peking zusammengearbeitet haben.
Der von der US-Justiz gesuchte Snowden sitzt seit fast drei Wochen im Transitbereich eines Moskauer Flughafens fest, weil die Behörden seines Heimatlandes seine Papiere für ungültig erklärten. Venezuela, Nicaragua und Bolivien boten ihm Asyl an.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa