Seehofer sieht sich als Entdecker Guttenberg keine Konkurrenz
26.07.2009, 11:38 UhrCSU-Chef Horst Seehofer sieht in dem rasanten Höhenflug von Parteifreund und Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg keine Gefahr für sein eigenes Ansehen oder das von CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Seehofer wandte sich dagegen, dass "Politik immer unter Konkurrenzverhältnissen gesehen" werde. Er freue sich, dass der CSU mit Guttenberg ein "Volltreffer" gelungen sei. "Ich kenne sein Talent seit langem", sagte Seehofer dem ZDF. Schließlich habe er den 37-Jährigen erst zum CSU-Generalsekretär gemacht und dann der Kanzlerin als Bundeswirtschaftsminister vorgeschlagen.
Seehofer wünscht sich mehr Leute wie Guttenberg.
(Foto: REUTERS)
"Er ist der erste CSU-Politiker, der an der Spitze der Beliebtheitsskala steht", sagte Seehofer mit Blick auf das jüngste ZDF-Politbarometer. Er hätte gerne noch ein paar vom Typ Guttenberg in der Union. "Ich frage mich nicht jeden Tag, wer könnte mir gefährlich werden, wo ist Konkurrenz", betonte der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident.
Bestes Ergebnis bei Vorstandswahlen
Seehofer rutschte auf den achten Platz ab. Auf dem CSU-Parteitag vor einer Woche in Nürnberg hatte sich Seehofer bei der Vorsitzendenwahl mit 88,1 Prozent der Stimmen leicht verschlechtert. Guttenberg hatte bei den Wahlen zum erweiterten Vorstand mit 95 Prozent das beste Ergebnis erzielt.
Angesichts der hohen Popularität Guttenbergs werden aus der CSU bereits Forderungen laut, der Wirtschaftsminister könne für die Christsozialen auch als Kanzlerkandidat antreten.
Kein Weg zurück
Seehofer hat zudem für den Fall einer schwarz-gelben Koalition nach der Bundestagswahl eine Rückkehr nach Berlin ausgeschlossen. "Ich bleibe in München", sagte der frühere Bundesgesundheits- und Bundesagrarminister. "Ich habe jetzt in den letzten neun Monaten von München aus bewiesen, dass man sehr wohl deutsche Politik mit gestalten kann."
Quelle: ntv.de, AFP/dpa