Rückendeckung vom Adjutanten Guttenbergs Aussage bestätigt
24.04.2010, 07:40 Uhr
Schneiderhan (re.) konnte sich an keine weiteren Gesprächsteilnehmer erinnern.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Zeugenaussagen vor dem Kundus-Untersuchungsausschuss waren widersprüchlich. Wer war dabei, als der Verteidigungsminister Fragen zu dem Angriff auf die Tanklaster bei Kundus stellte?
Der Bundeswehr-Brigadegeneral Peter Braunstein hat eine strittige Behauptung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zum Ablauf seiner Unterrichtung über den Luftangriff im nordafghanischen Kundus bestätigt. Guttenberg hatte am Donnerstag im Bundestagsuntersuchungsausschuss ausgesagt, dass er Ende November seine dann kurz darauf entlassenen Mitarbeiter, Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Staatssekretär Peter Wichert, nach weiteren Berichten zu dem von der Bundeswehr angeforderten Angriff gefragt habe. Bei dem Gespräch war nach Guttenbergs Darstellung auch sein damaliger Adjutant Peter Braunstein anwesend. Dagegen hatten Schneiderhan und Wichert bereits im März ausgesagt, dass neben Guttenberg und ihnen nur noch die Büroleiterin des Ministers anwesend war.
Der "Bild"-Zeitung bestätigte Braunstein nun die Darstellung des Verteidigungsministers. "Ja, ich war am 25. November dabei", sagte der Brigadegeneral, der inzwischen Kommandeur des Standortkommandos Berlin ist. Zum Inhalt des Gesprächs wurden in dem Zeitungsbericht keine weiteren Angaben gemacht.
Immer wieder nachfragen
Guttenberg hatte gesagt, dass ihm Schneiderhan in dem Gespräch erst im vierten Anlauf die Existenz eines Feldjägerberichts zu dem Luftangriff bestätigt habe. Wichert habe erklärt, er kenne das Papier gar nicht. Dagegen hatten die beiden vor dem Ausschuss angegeben, die Existenz weiterer Berichte nie bestritten zu haben. Guttenberg vertritt die Ansicht, dass ihm in dieser Frage Informationen vorenthalten wurden. Er hatte sich deshalb nach dem Gespräch am 25. November von seinen wichtigsten Beratern getrennt.
Der Untersuchungsausschuss hat den Auftrag, die Hintergründe und Folgen des von einem Bundeswehroberst beschlossenen Bombardements zweier Tanklaster bei Kundus aufzuklären. Dabei waren in der Nacht zum 4. September bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP