Politik

US-Gericht entscheidet Hafenarbeiter müssen arbeiten

Die seit zehn Tagen durch einen Streik lahmgelegten Häfen an der US-Westküste sollen noch am Mittwoch (Ortszeit) wieder öffnen. Zuvor hatte ein Gericht die Aussetzung des Arbeitsstreits angeordnet. US-Präsident George W. Bush beantragte dazu eine einstweilige Verfügung.

Der Konflikt zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern hatte die US-Wirtschaft jeden Tag geschätzte zwei Mrd. Dollar gekostet und den amerikanischen Handel mit Asien weitgehend zum Erliegen gebracht. Vor den 29 Häfen warten 200 vollbeladene Schiffe.

Arbeitgeber und Gewerkschaften wurde nun eine 80-tägige "Abkühlungsfrist" vorgeschrieben. Bei dem Streit geht es um die Pläne der Arbeitgeber, die Häfen mit modernen Computern sowie elektronischen Steuerungs- und Abwicklungssystemen auszustatten. Die Hafenarbeiter fordern Garantien für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Die Hafen- und Lagerarbeitergewerkschaft nannte die Entscheidung "extrem enttäuschend". Die Arbeitgeber hätten nun "80 Tage Zeit, uns zu schickanieren, uns finanziell ausbluten zu lassen und unsere Anführer ins Gefängnis zu bringen", sagte ein Gewerkschaftsvertreter. Exportunternehmen und Reeder nahmen die Nachricht hingegen mit Erleichterung auf.

Bush hatte seinen Antrag mit dem wirtschaftlichen Schaden der Arbeitsniederlegung begründet. Es war das erste Mal, dass ein US-Präsident mit dem so genannten Taft-Hartley-Act in einen Tarifkonflikt eingriff. Das Gesetz erlaubt die vorübergehende Auseinandersetzung eines Arbeitskampfes, wenn nationale Interessen auf dem Spiel stehen und großer wirtschaftlicher Schaden droht.

Quelle: ntv.de

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