Noch 1382 Mrd. kWh Halbzeit beim Atomausstieg
10.04.2008, 15:46 UhrDie deutschen Kernkraftwerke haben knapp die Hälfte der im Atomkonsens vereinbarten Reststrommengen produziert. Das geht aus der aktuellen Jahresbilanz des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hervor.
Vom 1. Januar 2000 bis zum 31. Dezember 2007 hätten die Kraftwerke rund 47 Prozent der festgelegten Gesamtstrommenge erzeugt, erklärte BfS-Präsident Wolfram König. Damit verfüge die deutsche Energiewirtschaft noch über eine Reststrommenge von rund 1382 Milliarden Kilowattstunden (kWh).
Nach dem Atomausstieg, den die Industrie und die damalige rot-grüne Bundesregierung vor acht Jahren vereinbart hatten, soll der letzte deutsche Meiler 2020/2022 vom Netz gehen. Die Union setzt auf längere Laufzeiten. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte Anfang der Woche zum dritten Mal den Antrag eines Energiekonzerns auf längere Laufzeiten für einen älteren Atommeiler gestoppt.
Energiewirtschaft bleibt Netto-Exporteur
2007 erzeugten die Kraftwerke mit rund 133 Milliarden Kilowattstunden weit weniger Strom als 2006 (159 Milliarden), teilte das Bundesamt weiter mit. Zeitweise standen bis zu sieben Kraftwerke still. Die AKW Brunsbüttel an der Unterelbe und Krümmel bei Hamburg sind nach wie vor nicht am Netz. Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Sozialministeriums, zuständig für die Atomaufsicht des Landes, gibt es dort anhaltende technische Probleme. Dem BfS zufolge exportierte die deutsche Energiewirtschaft 2007 dennoch 19 Milliarden Kilowattstunden mehr Strom als sie importierte.
Quelle: ntv.de