Waffenruhe in Gaza Hamas und Fatah einigen sich
19.05.2007, 18:31 UhrDie rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah haben sich im Gazastreifen nach blutigen Kämpfen auf eine neue Waffenruhe geeinigt. Unter ägyptischer Vermittlung sei vereinbart worden, Kontrollpunkte aufzulösen, bewaffnete Einheiten von den Straßen abzuziehen und danach Geiseln auszutauschen, sagten Sprecher von Hamas und Fatah nach einem Treffen in der ägyptischen Vertretung in Gaza. Augenzeugen berichteten danach über eine leichte Entspannung der Lage. Bei Kämpfen zwischen beiden Gruppen waren seit Sonntag mehr als 50 Palästinenser ums Leben gekommen. Unterdessen töteten israelische Soldaten am Samstag zwei Palästinenser.
Hamas und Fatah begannen damit, in Gaza Straßenkontrollen einzustellen. Kontrollpunkte seien geräumt worden, berichteten Augenzeugen. Bald darauf habe der während der Kämpfe zum Erliegen gekommene Straßenverkehr wieder eingesetzt.
Zu dem israelischen Angriff sagte ein Armeesprecher, militante Palästinenser seien bei Vorbereitungen für den Abschuss einer Rakete auf Israel bemerkt worden. Die Armee habe zunächst eine Panzergranate abgefeuert, gefolgt von einem Angriff der Luftwaffe. Ein palästinensisches Krankenhaus im Norden des Gazastreifens teilte mit, die israelische Armee habe auf militante Palästinenser in Bet Hanun gefeuert, als diese eine Rakete abschießen wollten. Die israelische Granate habe aber Schäfer getroffen, die ihre Tiere weiden ließen.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte mit Hamas-Exilchef Chaled Maschaal telefoniert. Maschaal habe die Führer der Fatah von Abbas und seiner Hamas aufgefordert, miteinander zu sprechen. Der palästinensische Informationsminister Mustafa Barguti traf sich mit dem jordanischen König Abdullah.
Zuvor hatte bereits Ministerpräsident Ismail Hanija von der Hamas alle Bewaffneten aufgerufen, sich von den Straßen zurückzuziehen und so das Blutvergießen zu beenden. Bislang waren alle Aufrufe zu einem Ende des Konflikts zwischen der gemäßigten Fatah von Abbas und der Hamas ergebnislos verhallt.
Quelle: ntv.de