Politik

Nahost-Konflikt Hamas will Anschläge fortsetzen

Ungeachtet aller Bemühungen um eine Waffenruhe will die radikal-islamische Hamas weiterhin Selbstmordanschläge auf israelische Zivilisten verüben. "Die Haltung von Hamas ist klar. Wir werden unseren Kampf und unseren Widerstand bis zum Ende der israelischen Besatzung fortsetzen", sagte Ismail Hania, Büroleiter des geistigen Führers der Hamas-Bewegung, Scheich Achmed Jassin, in Gaza.

Die Hamas-Erklärung kommt wenige Tage vor einem Treffen von Vertretern von zehn palästinensischen Fraktionen und Organisationen, das am 22. Januar in Kairo stattfinden soll. Die vom ägyptischen Geheimdienstchef Omar Suleiman vorschlagene Waffenruhe sieht vor, dass zuerst für die Dauer eines Jahres keine Selbstmordattentate gegen Zivilisten in Israel verübt werden. Zugleich wird das Recht der Palästinenser auf einen unabhängigen Staat mit der Hauptstadt Kuds (Jerusalem) festgeschrieben. Die Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat den ägyptischen Vorschlag akzeptiert.

Jüdischer Siedler getötet

Unterdessen erschossen bewaffnete Palästinenser israelischen Militärkreisen zufolge am Freitag in Hebron im Westjordanland einen jüdischen Siedler.

Wie aus den Kreisen verlautete, überfielen zwei Palästinenser ein einzelnes Haus nahe der jüdischen Siedlung Giwat Harsina. "Offenbar klopften sie an der Tür, und als der Vater des Hauses öffnete, schossen sie", hieß es in den Kreisen. Einer der Täter sei daraufhin von einem Bewohner des Hauses erschossen worden. Der andere Täter sei geflüchtet. Zu dem Attentat bekannte sich der bewaffnete Arm der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas.

Festnahmen vor Parlamentswahlen

Die israelische Medien berichteten am Freitag von einer wachsenden Zahl von gesuchten Palästinensern, die vor der Parlamentswahl am 28. Januar festgenommen worden sei. Nach Angaben eines Armeesprechers wurden in den vergangenen drei Tagen 53 Palästinenser festgenommen; darunter vier Selbstmordattentäter. Nach Angaben der israelischen Tageszeitung "Maariv" hat der Geheimdienst inzwischen nicht mehr genug Mitarbeiter, um alle Festgenommenen zu verhören. Die israelische Menschenrechtsorganisation Betselem teilte am Freitag mit, dass sich bereits Anfang Januar rund 4.700 Palästinenser in israelischer Untersuchungshaft befunden hätten.

Die Palästinenserführung hat in den vergangenen Tagen der israelischen Regierung unter Ministerpräsident Ariel Scharon mehrfach vorgeworfen, die Situation in den Palästinensergebieten absichtlich zu verschärfen, um bei der Parlamentswahl am 28. Januar besserabzuschneiden.

Quelle: ntv.de

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