Peinliche Situation für Ex-NSA-Chef Hayden lässt sich belauschen
25.10.2013, 07:37 Uhr
Screenshot von Matzzies Twitter-Seite: Er ließ sich mit Hayden fotografieren.
(Foto: Screenshot: n-tv.de)
Achtung, Fremder hört mit! Das hätte Michael Hayden als Ex-Chef von NSA und CIA eigentlich wissen müssen. In einem Zug ist er aber nachlässig - und lässt sich von einem anderen Fahrgast belauschen. Aber zum Glück wird die Angelegenheit auf Twitter geklärt.
Als NSA-Chef hatte Michael Hayden das Kommando über den wohl mächtigsten Geheimdienst der Welt. Doch nun hat er sich in einem Zug belauschen lassen. Hayden sitze hinter ihm und gebe am Telefon Hintergrund-Interviews als "früherer ranghoher Regierungsbeamter", schrieb am späten Donnerstag ein Fahrgast beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Die Kurznachricht machte schnell die Runde und etwa eine Viertelstunde später wurde Hayden von seinem Büro auf die Panne hingewiesen. Er ließ sich mit dem Twitter-Nutzer Tom Matzzie fotografieren.
Sie hätten eine sehr nette Unterhaltung gehabt, bei der es unter anderem um Spionage und die US-Verfassung ging, schrieb der Unternehmer Matzzie. "Er war ein Gentleman und wir sind unterschiedlicher Meinung."
Für Hayden war die Situation besonders peinlich, da er das elementare Agenten-Einmaleins missachtete. Schließlich war er nicht nur von 1999 bis 2005 NSA-Chef, sondern führte von 2006 bis 2009 auch den Auslandsgeheimdienst CIA.
Im Juli hatte sich Hayden erstaunt über die Diskussionen um die Überwachung der NSA geäußert. "Alle Staaten spionieren, alle modernen Staaten betreiben elektronische Spionage", sagte er in einem Interview. Auf die Frage, was er von der Überraschung deutscher Politiker hält, antwortete Hayden damals mit einem Vergleich: "Ich bin da mal sehr respektlos, okay? Das ist wie in dieser Filmszene aus 'Casablanca', in der Polizeichef Renault informiert wird, dass in Rick's Café Glücksspiel stattfindet."
Quelle: ntv.de, mli/dpa